Vier neue Mercedes-Rückrufe

Es geht um Probleme mit dem Beifahrerairbag, dem Kraftstoffsystem, einer Ölleitung und mit der Lenkanlage. In die Werkstatt müssen zweimal die C- und S-Klasse, sowie die X-Klasse und das Elektro-SUV EQC.

Aufnahme einer silbernen Mercedes S-Klasse (Baureihe 223) von 2020 in New York.
Bild: Daimler

In den vergangenen Wochen gab es zahlreiche Rückrufmeldungen der Marke Mercedes-Benz. Daraus stechen vier mit nennenswertem Umfang heraus. Der größte läuft unter dem internen Code „5499009“ für weltweit 28.282 Exemplare der C- und S-Klasse (Baureihen 206 und abgebildete 223) aus dem Produktionszeitraum Dezember 2018 bis März 2021. Trotz einer vorhandenen Person auf dem Sitz könnte der Beifahrerairbag außer Betrieb genommen werden.

Aus diesem Grund müssen die Vertragswerkstätten die Software des Airbagsteuergeräts aktualisieren, wie ein Konzernsprecher auf Anfrage ankündigte. Denn dieses Steuergerät könne ansonsten bei Abschalten des Motors fälschlicherweise das Steuergerät zur Erkennung des Sitzbelegungsstatus deaktivieren. Das Update soll etwa eine halbe Stunde dauern und an 2.552 Fahrzeugen in Deutschland vorgenommen werden.

Ein weiterer Rückruf für die C- und S-Klasse (Code: „4790015“) dauert deutlich länger, nämlich bis zu 14 Stunden. Dafür steht er nur bei 2.779 Einheiten an, davon 370 auf dem Heimatmarkt. Es könne vorkommen, dass der für den Fahrbetrieb notwendige Kraftstoffdruck nicht erreicht werde. „In der Folge kann ein spontaner Vortriebsverlust ohne Ankündigung für den Fahrer nicht ausgeschlossen werden“, so der Sprecher. Die zwischen Juni und August dieses Jahres gebauten Autos erhalten eine Überprüfung des Kraftstoffsystems und bei Bedarf einen neuen Tank inklusive neuer Saugstrahlpumpe.

Möglicher Ölverlust ist Ursache eines Rückrufs für die X-Klasse aus dem Produktionszeitraum August 2017 bis Mai 2020. Beim Pick-up könnte die Rücklaufleitung des Ölkühlers am Vorderachsquerträger scheuern, wie eine Sprecherin der Daimler-Konzernsparte auf Anfrage bestätigte. Die Aktion „VS4RULALE“ dauert bis zu zwei Stunden und ist in Deutschland für 3.670 Fahrzeuge geplant, im Ausland für weitere 11.211. Die Serviceorganisation misst den Abstand der Rücklaufleitung zum Vorderachsquerträger und prüft die Leitung auf Dichtheit und Beschädigung.

Elektroauto-Rückruf wegen undichter Lenkanlage

Ebenfalls fünfstellig ist ein Rückruf für das Elektroauto EQC, der aber nicht von der Antriebstechnik, sondern von der Lenkanlage verursacht wird. Eine beschädigte Isolierung ermögliche einen Wassereintritt in das Lenkungssteuergerät, so ein Sprecher. „In Folge könnte die Lenkkraftunterstützung – auch während der Fahrt – spontan ausfallen“, sagte er. In diesem Fall würde dem Fahrer eine rote Warnmeldung im Kombiinstrument angezeigt werden.

Die Prüfung des Leitungssatzes unter dem Aktionscode „4694013“ steht für 19.253 Elektro-SUV auf dem Programm, davon 3.073 in Deutschland. Sind danach Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich kann der Werkstattaufenthalt bis zu acht Stunden in Anspruch nehmen. Weitere Infos zu allen Rückrufen können Kunden unter der Herstellerhotline 0800/12777777 einholen.

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