Große Ford Rückrufe mit kleiner Wirkung für den deutschen Markt – so lassen sich zwei aktuelle Meldungen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) zusammenfassen. So weist die Behörde die Aktion mit dem internen Herstellercode „22S43“ weltweit zwar für knapp 3,4 Millionen Exemplare der Baureihen der C-Max, Edge, Escape (bei uns: Kuga), Fusion und Transit aus, wovon in Deutschland aber nur etwa 100 gemeldet sind.
Verursacht wird der Rückruf durch eine beschädigte oder fehlende Schaltzugbuchse des Getriebes. Sie könnte verhindern, dass der Schalthebel in die richtige Gangposition bewegt wird. Obwohl die Automatik die Parkposition anzeigt, könnte das Fahrzeug so trotzdem nach dem Aussteigen wegrollen. In den USA seien bereits 16 Schadenereignisse bekannt, heißt es in der KBA-Meldung. Fahrzeugbesitzer müssen sich in der Vertragswerkstatt die Buchse und Schutzkappe des Getriebeschaltzugs ersetzen lassen. Das KBA überwacht die Erledigung der Reparatur bei uns nicht.
Das gilt auch für die zweite gemeldete Aktion, die weltweit für 575.807 Einheiten der Baureihe F-150 Raptor ansteht. In Deutschland sind davon aber nur 186 Grauimporte betroffen. Bei ihnen ist ein Scheibenwischermotor mit der Teilenummer „ML34-17504-xx“ verbaut, der ausfallen könnte. Daher tauschen ihn die Ford-Betriebe bei Pick-ups der Modelljahre 2021 und 2022 aus. Infos hierzu erteilt die Hotline unter der Telefonnummer 0800/77367338. Der Aktionscode lautet hier „22S71“. Er stellt wiederum eine Erweiterung der Kennung „22S12“ dar.
Zwei Rückrufe für den Ford Ranger Raptor
Für den kleinen Bruder des F-150, den Ford Ranger, gibt es ebenfalls zwei kleine Rückrufe zu vermelden. Auch hier geht es um das High-Performance-Modell Raptor (Foto). Die Aktionen sind noch nicht in der KBA-Datenbank vermerkt. Dafür gab ein Sprecher der Ford Werke GmbH hierzu weitere Details.
So könnte bei 40 Pick-ups hierzulande das Band des Sicherheitsgurts auf der Fahrerseite unsachgemäß montiert sein. Zwischen 24. August und 9. September des vergangenen Jahres sei im thailändischen Werk das Gurtband womöglich nicht richtig durch die Metallöse der Verankerung geführt und an der Gurtstraffer-Einheit befestigt worden. Bis das vollständige Reparaturverfahren im Rahmen der Aktion „23S14“ verfügbar ist, erhalten betroffene Kunden laut dem Unternehmenssprecher ein Ersatzfahrzeug bereitgestellt.
Unkomplizierter stellt sich die Abhilfe bei 142 weiteren Ford Ranger Raptor dar, die Teil des Rückrufs „22C33“ sind. „Die Händler entfernen im Rahmen dieses Service-Programms die bestehende VIN-Etikette an der B-Säule und bringen ein neues Etikett an“, kündigte der Sprecher an. Der Grund dafür: Zwischen dem 10. März und 3. September 2022 wurden Etiketten verwendet, die ein falsches zulässiges Gesamtgewicht ausweisen.
Zwei Rückrufe für den Ford Transit
Zu zwei kleineren Maßnahmen für den Ford Transit nahm der Sprecher wie folgt Stellung:
„Aktion 22 C 32:
Bei diesem Service-Programm geht es um den Transit Connect. Bei einem früheren Termin bei einem Ford-Händler wurde eine falsche Software-Konfiguration in das Karosseriesteuergerät (BCM) geladen. Dies kann dazu führen, dass die Positionsleuchten nicht wie vorgesehen funktionieren. Es ist daher ein Software-Update (Aktualisierung der Konfiguration des Tagfahrlichts) erforderlich, um die korrekte Funktionsweise sicherzustellen. In Deutschland sind rund 55 Fahrzeuge betroffen. Bauzeitraum (Werk Valencia/Spanien): 23. Juni 2018 bis 1. Oktober 2019.
Aktion 22 C 31:
Eine Reihe von Ford Transit-Kastenwagen und Fahrgestellen (jeweils mit langem Radstand und Doppelkabine) wurde mit falschen Karosserie-Seitenformteilen (Vordertüren) produziert, die keine vorderen Seitenbegrenzungsleuchten enthalten. Fahrzeuge ohne diese Begrenzungsleuchten erfüllen nicht die gesetzlichen Anforderungen. Der Händler baut die beiden Vordertür-Zierleisten aus und ersetzt sie durch neue Zierleisten, die die Seitenbegrenzungsleuchten beinhalten. In Deutschland sind 22 Transit von diesem Service-Programm betroffen. Bauzeitraum: 21. Februar 2022 bis 16. November 2022 (Werk Kocaeli/Türkei).“
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