USA: Mercedes-Benz ruft über 10.000 SUVs zurück

Fehlerhafte Airbagsensoren könnten die Verletzungsgefahr bei einem Unfall mit dem GLE erhöhen, allerdings nur in bestimmten Szenarien.

Ein Mercedes-AMG GLE 53 4MATIC+ (2019), selenitgrau, fährt auf einer Bergstraße um die Kurve.
Bild: Daimler AG

Mercedes-Benz USA hat am 27. September eine Rückrufaktion für bestimmte Fahrzeuge der Modelljahre 2021 und 2022 gestartet. Betroffen sind 10.655 SUVs, wie aus einer Veröffentlichung der US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) hervorgeht.

Welche Modelle sind betroffen?

Zu den betroffenen Fahrzeugen zählen der Mercedes GLE 350 und GLE 450 (Baureihe 167). Sie verließen zwischen dem 19. Juli 2021 und dem 8. März 2022 das Werk. Insgesamt handelt es sich den Angaben zufolge um 8.700 GLE 350 und 1.955 GLE 450 Modelle.

Was ist das genaue Problem?

In einigen der betroffenen Fahrzeuge ist der Kabelstrang der Beschleunigungssensoren für die Frontairbags nicht korrekt verlegt. Dies kann dazu führen, dass bei einem Frontalzusammenstoß die Airbags in einer dualen Stufe statt wie vorgesehen in einer Einzelstufe ausgelöst werden. Besonders gefährlich ist dies in speziellen Unfallszenarien, beispielsweise bei einer unangeschnallten, kleinwüchsigen Person.

Welche Risiken bestehen für die Insassen?

Dieser Fehler kann bei einem Frontalzusammenstoß das Risiko von Verletzungen erhöhen, insbesondere in Situationen mit geringeren Geschwindigkeiten und bei unangeschnallten Personen. Aufgrund der fehlerhaften Auslösung der Airbags könnte es zu einer stärkeren Belastung für die Insassen kommen. Mercedes-Benz hat betont, dass der Fahrer vor einem möglichen Fehler keine Warnung erhält.

Wie wird das Problem behoben?

Der Hersteller wird alle betroffenen Fahrzeuge in die Werkstätten rufen, um die Verkabelung der Beschleunigungssensoren zu überprüfen und gegebenenfalls neu zu verlegen. Die Mercedes-Vertragspartner wurden am 4. Oktober über den Rückruf informiert. Fahrzeughalter erhalten ab dem 26. November offizielle Benachrichtigungen. Der interne Aktionscode lautet offenbar „5491320″.

Wie wurde der Fehler entdeckt?

Der Fehler wurde laut Herstellerangaben erstmals bei einem internen Crashtest im Oktober 2021 festgestellt. Das betroffene Fahrzeug löste die Airbags in zwei Stufen aus, was nicht den Vorgaben entsprach. Daraufhin wurde eine Untersuchung eingeleitet, die sich bis in das Jahr 2024 erstreckte. Bei dieser Untersuchung stellte Mercedes fest, dass die Verkabelung der Airbagsensoren in einigen Fahrzeugen falsch verlegt war, was dieses Sicherheitsrisiko auslöste.

Findet der Rückruf auch bei uns statt?

Die Rückrufkennung ist bislang noch nicht in der Datenbank des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) aufgetaucht. Angesichts der vielen Variablen, die für ein Auftreten einer erhöhten Sicherheitsgefahr nötig sind – insbesondere die fehlende Verwendung des Sicherheitsgurts – ist nicht davon auszugehen, dass die Aktion auch in Deutschland/Europa startet.

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