Die wichtigsten Fakten zum Rückruf „0000611900“ von BMW Motorrad

Der Konzern ruft fast 32.000 Motorräder der R18-Modellreihe wegen eines Defekts an der Steuerung des Rückwärtsgangs zurück. Es besteht erhöhte Brandgefahr.

Eine BMW R 18 Roctane steht 2023 als fünftes Mitglied der R 18 Familie in einer alten Fabrikhalle
Bild: BMW Group

Die BMW Group hat weltweit einen Rückruf für 31.667 Motorräder der Baureihe R18 aus den Modelljahren 2021 bis 2024 gestartet. Das hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in dieser Woche mitgeteilt. Einer früheren Mitteilung der US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) ist ergänzend zu entnehmen, dass betroffene Retro-Cruiser (inkl. den Modellen Classic, Bagger, Transcontinental und der abgebildeten Roctane) im Zeitraum vom 19. Juni 2020 bis 11. Juli 2024 gefertigt wurden. Der Rückruf umfasst nur Maschinen, die mit einem optionalen Rückwärtsgang ausgestattet sind.

Was ist das Problem?

Den Rückruf löst die Rückwärtsgang-Steuereinheit aus. BMW hat festgestellt, dass die Abdichtung dieser Einheit mit der Zeit nachlassen kann. Dies ermöglicht, dass Feuchtigkeit in die Steuereinheit eindringt. Besonders in Regionen mit ganzjährig tropischem, heißem und feuchtem Klima kann es durch die Feuchtigkeit zur Korrosion der internen elektrischen Kontakte kommen. Dadurch kann es zum Ausfall der Rückwärtsfunktion kommen.

Welche Gefahr besteht?

Das eigentliche Risiko liegt in der Korrosion der elektrischen Kontakte, die in seltenen Fällen zu einer Überhitzung der Steuereinheit führen kann. Dies könnte zu Hitzeschäden oder sogar zu Rauchentwicklung führen. In extremen Fällen besteht die Gefahr eines Brandes.

Wie wird die Gefahr abgewehrt?

Als sofortige Abhilfemaßnahme wird die Rückwärtsgang-Steuereinheit vorübergehend vom elektrischen System der Motorräder abgetrennt, um die Gefahr zu bannen. Die Fahrer müssen dadurch vorübergehend auf die Rückwärtsgang-Funktion verzichten. Eine langfristige Lösung wird mit einem verbesserten Ersatzteil angestrebt, das später nachgerüstet wird, sobald es verfügbar ist. „Zu beiden Schritten werden die Kunden separat angeschrieben“, kündigt das KBA an.

Warum wird der Rückruf auch in Deutschland durchgeführt?

Nachdem das Problem zunächst in tropischen Regionen auftrat und dort Anfang des Jahres einen Rückruf auslöste, entschloss sich BMW aufgrund weiterer Vorfälle in nicht-tropischen Ländern, die Maßnahme weltweit durchzuführen, also auch in Deutschland. Hier müssen 5.741 Exemplare repariert werden, was später am Aktionscode „0000611900“ in den Serviceunterlagen erkennbar ist. Trotz intensiver Felduntersuchungen liegen BMW laut den Behördenmeldungen keine Berichte über Unfälle oder Verletzungen im Zusammenhang mit diesem Defekt in den USA oder Deutschland vor. Unter der Servicenummer 089/1250-16200 können Kunden weitere Infos zu dem Rückruf erhalten.

Fazit

BMW ruft 31.667 Motorräder der Modellreihe R18 wegen einer defekten Rückwärtsgang-Steuereinheit zurück, die in seltenen Fällen zu Überhitzung und Brandgefahr führen kann. Die betroffenen Kunden müssen aus diesem Grund zweimal in autorisierten Betrieben erscheinen. Als Sofortmaßnahme wird die Steuereinheit deaktiviert, bevor später ein verbessertes Bauteil nachgerüstet wird. Ein Statement vom Hersteller ist angefragt und soll kommende Woche erfolgen.

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