Auch Hersteller automobiler Träume sind vor den Verpflichtungen des Produktsicherheitsgesetzes nicht befreit. So finden sich zwei neue Warnhinweise des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) zu den Supersportwagen Aston Martin DB11 und Ferrari 488 (GTB und Spider) in der Datenbank der Behörde. Während ein Sprecher der britischen Luxusmarke zumindest einige Infos zur anstehenden Rückrufaktion gab, ließen die Italiener einen Fragenkatalog (noch?) unbeantwortet.
Der DB11 aus dem Produktionszeitraum November 2015 bis Dezember 2017 hat das gleiche Problem wie zuvor schon Mercedes und Infiniti: Eine nicht ausreichende Erdung der Lenksäule in Verbindung mit einer Beschädigung der Leiterbahnen in der Wickelfederkassette kann im Fall einer elektrostatischen Entladung zum überraschenden Auslösen des Fahrerairbags führen. „Das Problem wurde im Rahmen der regelmäßigen Qualitätskontrolle entdeckt; bislang sind keine Unfälle bekannt. Die Halter werden postalisch kontaktiert“, sagte der Sprecher der Aston Martin Lagonda of Europe GmbH in Frankfurt.
Von den weltweit 3.873 betroffenen Fahrzeugen sind 768 in Kontinentaleuropa zugelassen. Bei den Sportwagen muss eine Erdung (Isolierbuchse) an der Lenksäule nachgerüstet werden. Bei Daimler ist hierfür eine Arbeitszeit von etwa einer Stunde angesetzt. Ähnlich dürfte es auch bei Aston Martin sein.
Ferrari ist schneller
Schneller geht es in den Ferrari-Vertragswerkstätten, weil der Rückruf weniger Fahrzeuge umfasst und zudem mit einem Softwareupdate erledigt ist. Das Problem beim 488 GTB (Foto) und 488 Spider aus dem Bauzeitraum Juni bis November 2015 liegt in der Bremsanlage. Das Fahrzeug kann u.U. eine kritische Abnutzung der Keramik-Bremsscheiben nicht erkennen. Der Fahrer erhält somit keinen Hinweis per Warnlampe und Nachricht im Infodisplay.
Da die betroffene Stückzahl in den USA bei 40 Exemplaren liegt, dürfte die Aktion auch in Europa überschaubar sein. Allerdings registrierte das KBA im Premierenjahr des 488 hierzulande immerhin 113 Neuzulassungen des Modells für das gesamte Jahr 2015.
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