Laut Weltgesundheitsorganisation verlieren weltweit jedes Jahr rund 1,3 Millionen Menschen ihr Leben bei Straßenverkehrsunfällen. In der Europäischen Union starben im vergangenen Jahr 25.300 Menschen. Bezogen auf je eine Million Einwohner waren das in der EU 49 Menschen, weltweit dagegen 174 Menschen. Dies geht aus einer Auswertung zur Verkehrssicherheit hervor, welche die EU-Kommission am Dienstag veröffentlicht hat.
Schweden verzeichnete die wenigsten Verkehrstoten je eine Million Einwohner (25), gefolgt vom Großbritannien (27), den Niederlanden (31), Dänemark (32), Irland (33) und Estland (36). Deutschland schneidet bei der Straßenverkehrssicherheit besser ab als der EU-Durchschnitt. Die Zahl der Verkehrstoten ging zwischen 2016 und 2017 leicht von 39 auf 38 je eine Million Einwohner zurück.
Starker Rückgang in Estland
Am höchsten war die Zahl der Verkehrstoten (im Verhältnis zur Einwohnerzahl) in Rumänien (98) und Bulgarien (96). Der Rückgang der Zahl der Straßenverkehrstoten in der EU von 2016 auf 2017 betrug zwar im Durchschnitt nur zwei Prozent, aber einige Länder erzielten größere Fortschritte bei der Verkehrssicherheit, beispielsweise Estland mit fast einem Drittel weniger Opfer und Slowenien mit einem Minus von 20 Prozent. Hierzulande sank die Zahl nur um ein Prozent.
Auf jeden Verkehrstoten kommen auf unserem Kontinent statistisch gesehen etwa fünf Personen mit schweren Verletzungen, in Summe 135.000 Menschen. Dabei handelt es sich überwiegend um besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer: 21 Prozent aller im Straßenverkehr getöteten Personen waren Fußgänger, 25 Prozent Zweiradfahrer (davon 14 Prozent Motorradfahrer, acht Prozent Radfahrer und drei Prozent Mopedfahrer).
Junge Menschen häufiger Opfer
Noch höher war dieser Anteil in den Städten. Hier starben 2017 etwa 37 Prozent aller Menschen. Nur acht Prozent der Unfälle mit Todesfolge ereigneten sich auf Autobahnen, 55 Prozent auf Landstraßen.
Besonders tragisch: Junge Menschen sind weitaus häufiger Opfer von Straßenverkehrsunfällen als alle anderen Altersgruppen. Fast 14 Prozent der Verkehrstoten auf den Straßen der EU sind zwischen 18 und 24 Jahre alt. Das ist viel höher als ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung, der nur bei acht Prozent liegt. Aufgrund des demografischen Wandels in den europäischen Gesellschaften ist der Anteil älterer Menschen an den Verkehrstoten in den letzten Jahren allerdings ebenfalls gestiegen – von 22 Prozent im Jahr 2010 auf 27 Prozent im Jahr 2017.
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