Die deutschen Hersteller haben bei der Bewältigung des Abgasskandals nach wie vor ein Mammutprogramm vor sich. Bis Jahresende müssen sie ihr Versprechen einhalten, bei 5,3 Millionen Dieselfahrzeugen mittels Softwareupdate den Schadstoffausstoß zu verbessern. Bislang ist dies erst bei 3,1 Millionen Fahrzeugen geschehen, wie die Bundesregierung kürzlich einräumte. Angefragt hatte die Bundestagsfraktion der Linken.
Insgesamt haben Audi, BMW, Mercedes und VW ihre Zusage vom vergangenen Jahr sogar noch um eine Million überboten, betont das Verkehrsministerium darin. Sind alle Maßnahmen abgeschlossen, sollen also 6,3 Millionen Selbstzünder in Deutschland sauberer unterwegs sein als zuvor. Wie groß die Verbesserung der Schadstoffkonzentration tatsächlich sein wird, geht aus der Antwort nicht hervor. Es wird lediglich auf die Herstellerangabe von 25 bis 30 Prozent Stickoxideinsparung verwiesen.
Zu den vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) durchgeführten Kontrollen dieser Angaben schweigt sich das Papier aus: „Zu laufenden Verwaltungsverfahren werden keine Informationen veröffentlicht.“ Es erfolgt lediglich ein Verweis auf eine vom Verkehrsministerium beauftragte Studie.
Darin wird in Modellrechnungen die mögliche NO2-Reduktion durch Software-Updates für die Bundeshauptstadt und die bayerische Landeshauptstadt ermittelt. Sie liegt bei einer angenommenen Umrüstquote von 80 Prozent bei 4,8 Prozent in München und 2,4 Prozent in Berlin. Dieses ohnehin schon magere Ergebnis könnte aber noch unterboten werden, denn anders als bei den Pflicht-Rückrufen ist die Teilnahme an diesen Software-Updates für Fahrzeughalter freiwillig.
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