Audi-Rückrufe: Reifen, Kraftstoffleitung und Zusatzheizer

Bei diversen Baureihen können Spritverlust und Schmorschäden auftreten. Für etwa 1.200 Exemplare des A5 und S5 steht ein Tausch der Dunlop-Reifen an.

Audi S5 Coupé Fahraufnahme 2016 durch Lavafelder, Farbe: Misanorot
Bild: Audi

Einen etwas ungewöhnlichen Rückruf hat Audi Ende Januar gestartet. Die Ingolstädter müssen die zwischen September 2017 und Juni 2018 ab Werk verbauten Reifen bei A5-Modellen (inkl. dem abgebildeten S5) überprüfen und ggf. austauschen. Die Pneus der Marke Dunlop vom Typ Sport Maxx RT Noise Shield (265/30 ZR 20; DOT kleiner als: DMKU JC1R 3418) erfüllen laut einer Behördenmitteilung nicht die technischen Vorschriften (UN/ECE R30).

„Es kann im Prüfdurchlauf im obersten für diesen Reifen zulässigen Geschwindigkeitsbereich zu lokalen Stollenausbrüchen in der Lauffläche des Reifens kommen, was im Schadensfall zu Komfortbeanstandungen wie Vibrationen und Unwucht führt. Die Integrität der Karkasse ist dadurch nicht beeinflusst und es kommt zu keinem Druckverlust“, sagte ein Audi-Sprecher auf Anfrage.

Tests von Audi hätten dagegen keine Probleme aufgezeigt, betonte der Sprecher weiter. Das Fehlerbild zeige sich unter Berücksichtigung der fahrzeugspezifischen Gegebenheiten nicht im realen Betrieb. Aus Sicht sowohl des Reifen- als auch des Fahrzeugherstellers könnten die Produkte eigentlich ohne Einschränkungen verwendet werden. Dennoch kommen nun weltweit etwa 1.200 Fahrzeuge zum Gummiwechsel an die Box, davon 886 in Deutschland. Der Aktionscode hierfür lautet „44O6“.

Neuer Rückruf für den Zusatzheizer

Deutlich kleiner als vor einem Jahr ist ein neuer Audi-Rückruf für den Zusatzheizer. Ende 2017 mussten noch 330.000 Einheiten des A4, A5 und Q5 allein in deutsche Vertragswerkstätten. Nun dreht sich Aktion „82C1“ um etwa 10.000 Exemplare des A6 und A7 Sportback aus dem Fertigungszeitraum Juli bis Oktober 2014. Es drohen erhöhte Übergangswiderstände am Anschlussstecker des Zusatzheizelements.  „In diesen Fällen kann eine thermische Überlastung mit einem nachfolgenden Schmorschaden bis hin zum Brand entstehen“, so der Sprecher.

Auslöser ist eine unvollständige Verrastung der elektrischen Steckverbindung am elektrischen Zusatzheizelement im Montageprozess. Die Vertragswerkstatt überprüft daher die Verbindung. „Abhängig vom Prüfergebnis wird an einigen wenigen Fahrzeugen das Zusatzheizelement sowie der verkabelungsseitige Stecker erneuert“, kündigte der Sprecher an.

Das Fahrzeug könne bis zur Durchführung weiter genutzt werden. „Sollte jedoch ein Schmorgeruch im Fahrzeuginnenraum wahrgenommen werden, sollte das Fahrzeug schnellstmöglich abgestellt und eine Werkstatt informiert werden“, lautet die ebenfalls aus 2017 bekannte Handlungsempfehlung aus Ingolstadt. Es lägen einige wenige Kundenbeanstandungen zu dem Problem vor, hieß es. Personenschäden sind dem Hersteller aber keine bekannt.

Spritverlust bei diversen Baureihen

Der dritte neue Audi-Rückruf ist trotz vieler betroffener Baureihen und Baujahre überschaubar. Herstellerinfos gab es hierzu bislang nicht. In Deutschland müssen laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 5.318 Exemplare des A4/S4, A5/S5, A6, A7, A8 und Q7 wegen Undichtigkeiten einer oder beider Kraftstoffverteilerleitungen in die Werkstatt. Die Mitarbeiter tauschen sie aus. Weltweit gilt dies für 21.278 Fahrzeuge der Baujahre 2013 bis 2018. Der Aktionscode lautet „24DP“.

Nachtrag 11.3.:

In Nordamerika hat letztgenannte Aktion einen deutlich größeren Umfang. Hier müssen laut den Behörden über 83.000 A6, A7, A8 und Q7 unterschiedlicher Modelljahre zwischen 2015 und 2018 zur Reparatur. An dem KBA-Eintrag hat dieser Umstand bislang nichts verändert.

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