USA: Fiat Chrysler zahlt Dieselkunden aus

Nach dem Volkswagen-Konzern entschädigt auch FCA Fahrer eines so genannten "Ecodiesels", konkret die Halter eines Jeep Grand Cherokee und Ram 1500.

Motorabdeckung eines Dreiliter Ecodiesels in einem 2015er Ram 1500.
Bild: FCA US LLC.

Nicht nur der Volkswagen-Konzern muss wegen des Abgasskandals in den USA tief in die Tasche greifen. Auch der Fiat Chrysler Konzern (FCA) entschädigt Dieselfahrer in Übersee, konkret die Halter eines Jeep Grand Cherokee und Ram 1500. Allerdings sind die Dimensionen deutlich kleiner als bei den Wolfsburgern. Am morgigen 1. August endet eine erste Deadline, an der ehemalige amerikanische Besitzer von Fahrzeugen der Modelljahre 2014 bis 2016 mit einem so genannten Dreiliter-„EcoDiesel“-Motor ihre Ansprüche geltend machen können. Wer aktuell Eigner eines solchen Fahrzeugs ist, hat noch deutlich länger Zeit.

Wie der eigens eingerichteten Webseite ecodieselsettlement.com zu entnehmen ist, darf jeder Berechtigte mit einer Entschädigung zwischen 990 und 3.075 US-Dollar rechnen. „Diese Vergleiche lösen Rechtsstreitigkeiten, in denen behauptet wird, dass die Fahrzeuge nicht den Emissionsvorschriften des Bundes und der Länder entsprechen und dass Fiat Chrysler den Verbrauchern gegenüber falsche Angaben über die Fahrzeuge gemacht hat“, heißt es dort. Teil des Deals zwischen dem Hersteller und verschiedenen staatlichen Stellen ist auch eine erweiterte Garantie und ein kostenloses Softwareupdate zur Emissionsminderung. Das Update ist Voraussetzung für den Erhalt einer Abfindungszahlung.

Laut einer Mitteilung des US-Justizministeriums vom Januar betrifft das Rückrufprogramm 100.000 nicht konforme Dieselfahrzeuge. Es kostet FCA den Angaben zufolge 185 Millionen Dollar. „Fiat Chrysler hat Verbraucher und die Bundesregierung getäuscht, indem es in diese Fahrzeuge Abschalteinrichtungen eingebaut hat, die wichtige Schutzmaßnahmen für saubere Luft unterlaufen“, sagte Andrew Wheeler, kommissarischer Leiter der Umweltbehörde EPA, Anfang des Jahres.

Der Hersteller betonte dagegen in einer offiziellen Verlautbarung, dass der Vergleich kein Eingeständnis eigenen Fehlverhaltens sei. Dennoch muss er ordentlich Geld auf den Tisch legen. Auf der Rechnung stehen neben den Rückrufkosten bereits eine 305 Millionen Dollar Strafzahlung sowie Anwaltskosten samt Spesen von insgesamt 66 Mio. Dollar. Hinzu kommen könnten bis zu 307 Mio. Dollar, wenn jeder potenzielle Entschädigungskandidat seine Forderung rechtzeitig einreicht.

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