Indian: Drei Rückrufe für US-Bikes

Knapp 82.000 Maschinen fast aller Baureihen müssen wegen Problemen mit der Elektrik oder der Kraftübertragung weltweit in die Vertragswerkstätten.

Eine rote Indian Challenger des Modelljahres 2020 unterwegs auf einer US-Landstraße.
Bild: Indian Motorcycle

Gleich drei Rückrufe für Motorräder der Marke Indian hat ein Sprecher der Importgesellschaft Polaris Germany auf Anfrage bestätigt. Der größte umfasst weltweit knapp 72.300 Exemplare der Modelljahre 2014 bis 2019 mit Thunder Stroke 111 Motor. Der Gangsensor könne unter Umständen ein ungenaues Signal ausgeben, begründete er die Maßnahme. „Oxidation an den Kontakten des Gangsensors kann höhere Widerstandswerte nach sich ziehen, was dazu führt, dass Leerlauf angezeigt wird, obwohl ein Gang eingelegt ist“, sagte er. Eine falsche Leerlaufanzeige beim Anfahren könne das Unfallrisiko erhöhen.

Neben dem Tausch des Gangsensors ist auch ein Softwareupdate vorgesehen. Die Aktion mit dem internen Code „I-20-03“ ist in Deutschland für 1.560 Halter einer Chief, Chief Classic, Chief Dark Horse, Chief Vintage, Springfield, Springfield Dark Horse, Chieftain, Chieftain Classic, Chieftain Dark Horse, Chieftain Limited, Chieftain Elite, Roadmaster, Roadmaster Classic oder Roadmaster Elite relevant.

Bei den Baureihen Chief, Chief Vintage und Chieftain aus dem Modelljahr 2014 (Bauzeitraum: 6. Juni 2013 bis 30. Juni 2014) könne ein elektrischer Defekt vorliegen, der zum unerwarteten Ausfall der Frontbeleuchtung führe. „Dieser Defekt kann auch eine thermische Beschädigung des Fahrzeugsteuergeräts (VCM) und von Pin 11 des mittleren VCM-Steckers verursachen“, erklärte der Sprecher. Von den global betroffenen 9.335 Exemplaren sind den Angaben zufolge 369 in Deutschland unterwegs. Die Vertragswerkstätten untersuchen den VCM-Stecker auf eine eventuelle Beschädigung und programmieren das VCM um.

Reparatur von Motorrädern mit weniger als 80 km Laufleistung

Der dritte Rückruf umfasst deutlich weniger Fahrzeuge, denn es geht um das neue Modell Challenger (Foto). Von den 806 weltweit von der Aktion „I-20-02“ betroffenen Bikes, waren bei uns erst 14 registriert. „Bei den Anfang 2020 ausgelieferten Produktionseinheiten war die Erstschmierung der Lager während der Montage unter Umständen nicht ausreichend, was in Kombination mit anderen Faktoren zu einem Lagerausfall nach einer sehr geringen Laufleistung führen kann“, so der Sprecher.

Um ein unbeabsichtigtes oder plötzliches Abbremsen der Maschine künftig auszuschließen, weist Indian Motorcycle die Händler an, die Kilometerzähler zu überprüfen und die Reparatur an allen Motorrädern mit weniger als 80 Kilometern Laufleistung durchzuführen. Die Werkstattmitarbeiter prüfen das Lager und holen entweder die Schmierung nach oder tauschen es bei Beschädigung aus.

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