Takata-Rückrufserie: Mercedes startet mit A-Klasse und GLK

Über 182.000 Exemplare der beiden Baureihen erhalten bei uns zuerst einen neuen Airbag. Weitere Modellreihen werden folgen, darunter die C- und E-Klasse.

Mercedes-Benz A 170 ELEGANCE der Baureihe 169 (seit 2004), Cockpit, Foto nach der Modellpflege aus dem Jahr 2008.
Bild: Daimler AG

Mit der A-Klasse und dem GLK beginnt Daimler den Reigen der Mercedes-Rückrufe, die im Zuge des Takata-Debakels nun auch in Deutschland starten. „Im Rahmen der durchgeführten Labortests liegen vereinzelte auffällige Ergebnisse vor. Diese konnten bisher aber nicht zweifelsfrei auf das von Takata beschriebene Fehlerbild zurückgeführt werden. Dennoch haben wir uns höchstvorsorglich für einen weltweiten Rückruf der betroffenen Fahrzeuge entschieden“, erklärte ein Konzernsprecher auf Anfrage. Die globale Ausweitung des Rückrufs hatten die Stuttgarter schon vergangenes Jahr angekündigt.

Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) müssen auf dem Heimatmarkt zum Start über 182.000 Einheiten zum Airbagtausch in der Vertragswerkstatt erscheinen. Es droht ansonsten eine Verletzungsgefahr für Insassen bei Auslösen des Fahrer- bzw. Beifahrerairbags. „Die beiden Modelle sind der Beginn der erweiterten Rückrufaktion, weitere werden folgen“, kündigte der Konzernsprecher an. Konkret dürften das die C-, E- und R-Klasse, sowie der ML, GL, SLK und SLS AMG aus unterschiedlichen Modelljahren zwischen 2005 und 2017 sein. Diese Baureihen sind zumindest auf der extra zum Takata-Rückrufmarathon angelegten Internetseite der US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) gelistet.

Der dort ebenfalls verfügbaren Statistik ist zu entnehmen, dass Daimler in den USA bereits knapp die Hälfte der 1,2 Millionen dort auszutauschenden Gasgeneratoren in Mercedes-Fahrzeugen ersetzt hat. Insofern ist ein Teil der im Zusammenhang mit der A-Klasse (Fahrerairbag in den Baujahren 2004 bis 2012, s. Foto) und dem GLK (Beifahrerairbag, 2011 bis 2015) vom KBA genannten 1,1 Millionen weltweit betroffenen Einheiten auf anderen Märkten schon teilweise abgearbeitet. Die bislang bekannten Aktionscodes der Takata-Rückrufe bei Mercedes lauten „9196001“ bis „9196006“. Fragen zum Rückruf beantwortet die Herstellerhotline unter 00800/97777777.

Nachtrag 24.10.:

Das KBA meldet seit gestern die Aktionen „9196002“ und „9196005“ für 83.477 Exemplare der C-Klasse in Deutschland. Hier geht es um den Beifahrerairbag der Baujahre 2011 bis 2014.

Nachtrag 20.11.:

Der Mercedes SLK der Baujahre 2005 bis 2008 ist seit gestern unter den Aktionscodes „9196001“ und „9196004“ in der KBA-Datenbank vermerkt.  Von den weltweit betroffenen 38.147 Exemplaren sind den Angaben zufolge 15.535 in Deutschland gemeldet.

Nachtrag 9.6.2021:

Neu in der Rückrufliste stehen seit gestern der GL und ML, sowie die E- und G-Klasse. Bei letzgenannter Baureihe aus den Jahren 2014 bis 2018 lautet der Aktionscode „9196007“. Er ist relevant für 9.233 Halter weltweit, davon 509 in Deutschland. Beim Rest nennt das KBA wieder die Kürzel „9196001“ und „9196004“. Hier geht es den Angaben zufolge um knapp 164.000 Mercedes-Pkw der Baujahre 2007 bis 2012, davon 26.500 hierzulande.

Nachtrag 14.10.:

Erneut gibt es zwei Datenbankeinträge des KBA unter den Kürzeln „9196001“, „9196003“, „9196004“ und „9196006“. Diesmal ist die C-Klasse gelistet, einmal gemeinsam mit dem GLK und einmal mit der R-Klasse. Von der knapp siebenstelligen Summe betroffener Autos der Baujahre 2005 bis 2016 sind rund 273.000 hierzulande gemeldet.

Nachtrag 17.12.:

Seit Anfang des Monats stehen 84.486 Einheiten der E-Klasse neu in der KBA-Liste. Auf Deutschland entfallen 21.768. Sie stammen aus den Baujahren 2008 bis 2011. Die internen Codes lauten „9196003“ und „9196006“.

Nachtrag 19.9.2022:

Das KBA meldet nun auch für den Mercedes Sprinter einen Takata-Rückruf. Er läuft demnach unter den Codes „9192153“ bzw. „NC3DABTKW1“ für die Baujahre 2006 bis 2018. Rund 15.000 Fahrzeuge sind in Deutschland betroffen. Zum weltweiten Umfang gibt es keine Angabe.

Nachtrag 20.10.:

Auch zum Mercedes Vito und Viano gibt es inzwischen eine Behördenmeldung, wenn auch nicht vom KBA. Daher liegen bislang auch noch keine Detailinfos zur Aktion „NC2DABTKW3 (9192159)“ vor. Auch der Aktionscode „NC2DABTKW1 (9192157)“ wird in diesem Zusammenhang genannt.

Nachtrag 10.1.2023:

Seit gestern gibt es zu den Aktionscodes „9196002“ und „9196005“ zwei neue Einträge in die KBA-Datenbank. Sie betreffen die C- und E-Klasse der Baujahre 2010 bis 2015 bzw. 2016. Weltweit geht es um rund 239.000 bzw. 125.000 Einheiten, davon 18.616 bzw. 32.597 in Deutschland. Auch zu den im vorangegangenen Nachtrag genannten Aktionscodes „NC2DABTKW1 (9192157)“ und „NC2DABTKW3 (9192159)“ für den Vito / Viano liegen inzwischen Stückzahlangaben aus Flensburg vor. Hier geht es demnach in Summe um knapp 575.000 Fahrzeuge weltweit, davon 197.000 bei uns.

Nachtrag 31.1.:

Für rechts gelenkte Mercedes Sprinter, die im Zustelldienst durchaus auch bei uns im Einsatz sind, gibt es eine weitere KBA-Meldung. Die Aktionscodes „NC3PABTKW2“ bzw. „9192161“ sind demnach weltweit für 17.641 Einheiten relevant, davon 766 in Deutschland.

Nachtrag 30.3.:

Es gibt weitere Rückrufmeldungen des KBA im Van-Segment der Mercedes-Benz AG. „Der Rückruf umfasst die ausgelaufene Sprinterbaureihe aus dem Produktionszeitraum 2005 bis 2018 und Viano- und Vito-Baureihen aus dem Produktionszeitraum 2006 bis 2014“, sagte ein Sprecher der Konzernsparte auf Anfrage. In Summe geht es der Behörde zufolge weltweit um knapp 2,5 Millionen Einheiten, davon über 982.000 in Deutschland. Die lange Liste der Rückrufcodes ist teilweise schon bekannt. Flensburg nennt  diesmal die Kennungen „NC3DABTKW1“, „NC3DABTKW2“, „NC3DABTKW3“, „NC3DABTKW4“, „NC3PABTKW1“, „NC3PABTKW2“, „NC2DABTKW1“, „NC2DABTKW2“, „NC2DABTKW3“, „9192158“ und „9192160“.

Nachtrag 20.7.:

Und wieder gibt es einen neuen Datenbankeintrag beim KBA für den Sprinter mit bereits bekannten Aktionscodes. Unter dem Kürzel „NC3DABTKW3“ werden demnach weltweit 16.173 Einheiten abgearbeitet, unter „NC3DABTKW4“ genau 224.721. Zum ersten Code gibt es allerdings noch eine bislang unbekannte Pkw-Kennung („9192154“; bulgarische Behörden melden zusätzlich noch den Code „9192152“), aber keine Stückzahlangabe für Deutschland. Der zweite Rückruf betrifft bei uns dagegen 46.661 Transporter. Für Kundenanfragen ist nach wie vor die Hotline unter 00800/12777777 zuständig.

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