Nach einem katastrophalen Testergebnis hat der Kindersitzhersteller Chicco wie schon 2019 eine Rückrufaktion für eines seiner Produkte angekündigt. Diesmal geht es nicht um den Sitz selbst sondern um die Basis für die Isofix-Einheit im Fahrzeug. „Das Kupplungssystem zwischen der Basis und dem Autositz könnte unter Umständen nicht korrekt funktionieren und durch eine Ablösung des Sitzes von der Basis bei einem Unfall oder plötzlichem Bremsen Verletzungspotential bieten“, teilte das Unternehmen vergangene Woche schriftlich mit.
Konkret geht es um das Produkt „Kiros i-Size Base“, produziert zwischen 23. November 2019 und 19. November 2020 und verkauft zwischen Juli 2020 und April 2021. Kunden sollten diese Basis nicht mehr verwenden und den Kindersitz stattdessen mit den Sicherheitsgurten des Fahrzeuges befestigen. Nur dann birgt er keine Gefahr. Informationen zur genauen Identifikation und zur Vorgehensweise, um eine kostenlose Ersatzbasis zu erhalten, finden sich im Internet.
Die Stiftung Warentest hatte zuvor gemeinsam mit dem ADAC ein drastisches Video veröffentlich, das zeigt, wie die Basis sowohl bei einem durchgeführten Frontal- wie auch bei einem Seitencrash versagt. In beiden Fällen löste sich die Babyschale und flog samt Testdummy davon. „Für ein Baby aus Fleisch und Blut hätte so ein Unfall tödlich ausgehen können“, so das Fazit der Tester.
Wie der Chicco-Mutterkonzern Artsana der Stiftung mitteilte, wurden von der Basis in Europa knapp 2.000 Stück verkauft, allerdings nicht in Deutschland und Österreich. Zwar sei das Produkt bei diversen deutschen Online-Shops gelistet gewesen, war aber der Mitteilung zufolge meist nicht lieferbar.
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