Aufgrund eines fehlerhaften Verstellmechanismus der Vordersitze rufen VW und Audi weltweit 3.126 Tiguan und 2.918 Q5 zurück. Das geht aus zwei Warnhinweisen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) vom September hervor. In Deutschland sind die Aktionen demnach überschaubar, denn es handelt sich um Fahrzeuge aus mexikanischer Produktion. Audi holt den Angaben zufolge 526 Einheiten in die Vertragswerkstatt, VW gar nur 39. Dort steht eine Überprüfung und ggf. ein Austausch der Rückenlehnen an.
Aus einer Veröffentlichung der US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) geht hervor, dass einzelne Teile des Verstellmechanismus der Rückenlehnen und das Seitenelement des Rückenlehnenrahmens möglicherweise nicht richtig geschweißt wurden. Im Falle eines Heckaufpralls könnte daher die Rückenlehnenverstellung brechen. Dadurch steige das Verletzungsrisiko nicht nur für Passagiere auf dem Vordersitz sondern auch für den Insassen auf dem Rücksitz direkt dahinter.
Die Aktion mit dem internen Code „72L1“ dreht sich um Q5 aus dem Produktionszeitraum 27. Juni bis 15. Juli dieses Jahres. Betroffene VW Tiguan liefen zwischen 26. Juni und 4. Juli 2020 vom Band. Hier lautet der Aktionscode „72K8“. Zusätzlich listet die NHTSA noch den Aktionscode „72K9“ für die bei uns nicht offiziell angebotenen VW-Baureihen Jetta und Atlas.
Die reine Überprüfung der Sitze dauert laut Kundenanschreiben 30 Minuten. Eine Reparatur, die laut Hersteller bei maximal einem Prozent der einbestellten Fahrzeuge notwendig sein wird, kann bis zu einem halben Tag in Anspruch nehmen.
Nachtrag 7.11.:
„Die Verschraubung des Sitzgestells wurde nicht korrekt ausgeführt, wodurch bei Eintritt eines Unfalls möglicherweise erhöhte Verletzungsgefahr besteht“, meldet das KBA seit Anfang November zusätzlich noch für 534 Einheiten der Audi-Baureihen A4, A5 und Q3. Sie liefen ebenfalls in diesem Jahr vom Band. Die Überprüfung der Verschraubung am Sitz und der evtl. notwendige Austausch der Sitzstruktur steht im Rahmen der Aktion „72L4“ in Deutschland für 291 Fahrzeuge an.
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