Aufgescheuchtes Federvieh

Trotz der diese Woche beim Digitalgipfel versprochenen Finanzspritze macht derzeit wenig Hoffnung auf eine weiterhin führende Rolle Deutschlands als Wirtschaftsnation.

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Bild: Pixabay / klimkin, CC0 Creative Commons

Die Einschläge kommen näher. Eine Studie prophezeit diese Woche, dass durch den Umstieg auf die Elektromobilität in Deutschland über 100.000 Arbeitsplätze wegfallen werden. Wie aufs Stichwort bekräftigt Volkswagen kurz darauf seine Ankündigung, bis 2025 hierzulande 23.000 Stellen abzubauen. So langsam dämmert es auch Laien: Die Verkehrswende hat eine massive Auswirkung auf unsere Volkswirtschaft!

Und nun? Alles so lassen wie es ist? Ganz sicher nicht! Kopf in den Sand war noch nie die richtige Antwort auf Veränderungen. Und Veränderungen werden kommen, das ist ganz sicher. Denn wie in so vielen Bereichen sind in Sachen Mobilität nicht mehr die Europäer und die Amerikaner Trendsetter, sondern die Asiaten. Und die haben die Entscheidung längst gefällt: weg vom Verbrenner.

Es ist das Versäumnis von Führern aus Wirtschaft und Politik, nicht früh genug darauf reagiert zu haben. Nun wirken sie wie aufgescheuchte Hühner, die zu allem Überfluss auch noch in unterschiedliche Richtungen laufen. Denn der Anteil des Federviehs, das die Automobilproduktion als Flaggschiff unserer Volkswirtschaft erhalten will, ist immer noch viel zu hoch. Doch Elektroautos sind einfach zu bauen und zu warten. Dafür braucht es kein „Made in Germany“ mehr.

In anderen Sektoren ist dies dagegen sehr wohl der Fall. Deutschland könnte im Bereich „Künstliche Intelligenz“ (und damit auch dem autonomen Fahren) durchaus vorne mitspielen. Doch leider verlassen die klügsten Köpfe unser Land. Man darf bezweifeln, dass die diese Woche auf dem Digitalgipfel versprochenen drei Milliarden Euro für KI-Forschung daran etwas ändern. Fast zeitgleich zur Ankündigung scheiterte der Digitalpakt. Das macht wenig Hoffnung auf eine weiterhin führende Rolle Deutschlands als Wirtschaftsnation.

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