BMW hat nun die Ausweitung des Rückrufs wegen Brandgefahr bei Dieselmodellen von Korea auf Europa offiziell bestätigt. Zudem gab der Sprecher auch noch Details zu einem weiteren Rückruf für den X5 und X6 bekannt, von dem weltweit allerdings nur 241 Exemplare betroffen sind. Bei den beiden SUV aus dem Produktionszeitraum 9. bis 11. Juni 2018 sei der Kugelzapfen des Querlenkers möglicherweise nicht ausreichend gehärtet, sagte der Sprecher.
Bei einem Bruch des Kugelzapfens des Querlenkers sei die Radführung u.U. beeinträchtigt. Die mit der Nummer „0031870100“ codierte Abhilfemaßnahme sieht eine Prüfung und ggf. einen Tausch des linken Querlenkers vor, vermutlich bei einem Großteil der Fahrzeuge noch vor Auslieferung an den Kunden. Die Reparatur kann bis zu zwei Stunden dauern und wird anschließend in der internen Datenbank von BMW gespeichert. In Deutschland geht es um 23 Fahrzeuge.
Die durch das AGR-Modul verursachte Brandgefahr bei zahlreichen Baureihen mit 4-Zylinder- (Produktion von April 2015 bis September 2016) und 6-Zylinder-Dieselmotor (Foto, Produktion von Juli 2012 bis Juni 2015) führt in Europa 324.000 Fahrzeuge in die Vertragswerkstatt, davon in Deutschland ca. 96.000. Die Modellliste unterscheidet sich etwas von der in Asien. Der Rückruf betrifft hierzulande 3er, 4er, 5er, 6er, 7er, X3, X4, X5 und X6. In Korea müssen zusätzlich 1er, 2er und X1 zum BMW-Partner, dafür keine 6er.
Ursache des Rückrufs ist wie bereits gemeldet der Kühler im Modul für die Abgasrückführung. Aufgrund fehlender Dauerhaltbarkeit könnte Glykol austreten und sich ablagern. „Bei den hohen Temperaturen der Abgase in dieser Anlage können sich diese Ablagerungen entzünden. In seltenen Fällen kann dies zum Schmelzen des Ansaugkrümmers führen und im Extremfall kann ein Brand entstehen“, sagte der Sprecher.
Nachtrag 9.8.:
BMW hat zur Frage der unterschiedlichen Berücksichtigung von Modellreihen beim europäischen und asiatischen Rückruf heute noch folgendes Statement abgegeben: „Über die statistischen Auswertungen ergibt sich ein klares Bild von möglichen Fahrzeug-/Motorkombinationen und Produktionszeiträumen, die ein erhöhtes Risiko zeigen. Die Technische Aktion schließt diese Fahrzeuge ein. Selbstverständlich wird die Situation laufend weiter beobachtet. Alle nicht auffälligen Varianten sowie Fahrzeuge mit nicht betroffenem technischen Stand sind von der Technischen Aktion ausgenommen. Selbstverständlich wird die BMW Group über ein Monitoring der Maßnahmenumsetzung die Erkenntnisse aus der Technischen Aktion kontinuierlich prüfen und falls erforderlich weitere Anpassungen vornehmen.“
Nachtrag 23.10.:
BMW hat den Rückruf auf weltweit 1,6 Millionen Fahrzeuge ausgeweitet.
„Selbstverständlich wird die BMW Group über ein Monitoring der Maßnahmenumsetzung die Erkenntnisse aus der Technischen Aktion kontinuierlich prüfen und falls erforderlich weitere Anpassungen vornehmen.“
Aha – falls erforderlich … soll heißen: Falls die Sache vor einem U.S. Gericht landet … dann – und nur dann.