Die Probleme mit dem Kühler der Abgasrückführung (AGR) in Dieselmodellen halten die BMW Group weiter auf Trab. Eine Konzernsprecherin bestätigte auf Anfrage einen weiteren großen Rückruf in Südkorea wegen dem seit 2018 bekannten Mangel. Dort müssen demnächst rund 242.000 Einheiten fast aller BMW- und Mini-Baureihen mit Selbstzünder in die Werkstatt. Die Fahrzeuge liefen je nach Modell zu unterschiedlichen Zeiträumen zwischen März 2011 und Dezember 2019 vom Band.
Man habe bei koreanischen Autos zuletzt einige AGR-Kühler ausgetauscht, deren Produktionszeitraum außerhalb des eingegrenzten Zeitraums des Rückrufs von 2018 lag. „Auch wenn es sich um sehr wenige Einzelfälle handelt, nimmt BMW diese Tatsache sehr ernst und hat vorsorglich und proaktiv einen Recall für diesen Markt beschlossen“, sagte die Sprecherin. Der Konzern habe die Entscheidung in enger Abstimmung mit den örtlichen Behörden gemäß der gesetzlichen Bestimmungen in Korea gefällt.
Problem ist nach wie vor ein mögliches Leck im Bauteil. Heißes Gas kann schlimmstenfalls durch Öffnungen im Ansaugkrümmer entweichen und die Brandgefahr erhöhen. Neben den Fahrzeugen, die bereits Bestandteil des 2018er-Rückrufs waren, müssen einige auch erstmals wegen dem Mangel zum Vertragsbetrieb. „Zusätzlich werden Fahrzeuge geprüft, die aufgrund einer Reparatur möglicherweise einen betroffenen AGR-Kühler erhalten haben“, sagte die Sprecherin. Vorgesehen sei grundsätzlich ein so genannter „Quickcheck“. „Sollte ein AGR-Kühler tatsächlich undicht sein, wird er ersetzt“, kündigte sie an.
Vor gut zwei Jahren nahm der Rückruf in dem asiatischen Land seinen Anfang und zog sich dann in mehreren Etappen um den gesamten Globus. Ob dies nun auch bei diesem Rückruf droht, konnte die Sprecherin noch nicht sagen. „Mit allen anderen Märkten sind wir selbstverständlich ständig im Austausch und werden Maßnahmen ergreifen, falls nötig“, erklärte sie. In Deutschland mussten laut Kraftfahrt-Bundesamt bislang rund 437.000 Halter einen ungeplanten Stopp in der Werkstatt einlegen. Weltweit waren es über 1,8 Millionen.
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