Zwei kleinere Rückrufe für die S-Klasse (Baureihe 223) von Mercedes-Benz werden von möglichen Problemen mit den Sicherheitseinrichtungen verursacht. Weltweit etwas über 4.000 Exemplare aus dem Produktionszeitraum April 2020 bis Juli 2022 benötigen einen mechanischen Eingriff, konkret eine verbesserte Abdichtung an der Stirnwandseite des Fahrzeugs. Dies geht aus einer Meldung des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) hervor.
Bislang drohte bei starker Nässe ein Wassereintritt in den Fahrzeuginnenraum. Dies könnte an den dort verbauten elektrischen Kontaktierungen Korrosion verursachen und/oder Kurzschlüsse bzw. Kriechströme verursachen, was evtl. die Funktion des „PreSafe“-Systems beeinträchtigt. Diese Schutzfunktion sorgt durch verschiedene Maßnahmen unmittelbar vor einem unfallbedingten Aufprall (z.B. Gurtstraffer) dafür, dass das Verletzungsrisiko für die Fahrzeuginsassen sinkt.
Das zweite Problem soll mithilfe eines Softwareupdates „over the air“ (OTA, also mittels Fernwartung ohne Werkstattbesuch) gelöst werden. Nach Anwendung eines Diagnosetools bei einem früheren Werkstattaufenthalt könne sich bei über 23.500 Einheiten die Batterie des Sekundärbordnetzes mit der Zeit entladen. Funktionen wie ESP und ABS wären dann beeinträchtigt, erklärte ein Konzernsprecher auf Nachfrage.
Sollte sich ein Fahrzeughalter entschließen, die Aktualisierung lieber in einem Vertragsbetrieb aufspielen zu lassen, würde dies ca. 30 Minuten in Anspruch nehmen, hieß es weiter. Die Aktion mit dem internen Herstellercode „5490207“ ist in Deutschland für 998 Einheiten aus dem Produktionszeitraum vom April 2020 bis Dezember 2021 vorgesehen. Der erste Rückruf trägt die Kennung „6290102“ und ist hierzulande für 458 S-Klasse-Modelle vorgesehen. Hier liegt noch keine Angabe zur Dauer der Abhilfemaßnahme seitens des Herstellers vor.
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