Weltweit siebenstellig ist laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ein Rückruf für den Hyundai Tucson wegen erhöhter Brandgefahr. Die Aktion mit dem internen Herstellercode „11DC03“ betrifft demnach hierzulande 78.542 Halter. Die Behörde warnt vor einem „Kurzschluss innerhalb des ABS-Moduls“, der durch den Eintritt von Schmutz und Feuchtigkeit begünstigt wird.
Bislang waren Probleme mit dem Bauteil eher von älteren Hyundai-Modellen bekannt. Doch nun meldet das KBA eine mögliche „elektrische Überlastung“ auch für das SUV der Baujahre 2017 bis 2020. Die Sicherung des ABS-Moduls werde getauscht und ggf. zudem die Software des ESP-Steuergeräts aktualisiert. Die Hyundai Motor Deutschland GmbH bestätigte diese Angaben bislang nicht.
In Internetforen geben einige Halter an, dass auch ihr vor 2017 gebauter Tucson betroffen ist. Zudem ist dort von einem etwa einstündigen Einbau eines Kabelreparatur-Kits zur Fehlerbeseitigung die Rede. Auf der Hyundai-Homepage gibt es im Service-Bereich die Möglichkeit eines VIN-Checks des eigenen Fahrzeugs. Unter der Telefonnummer 069/380767212 können Kunden außerdem ihre Fragen zum Rückruf loswerden.
Nachtrag 11.5.:
Nun hat auch Kia einen Rückruf für das Schwestermodell Sportage aus dem Produktionszeitraum 27. Oktober 2015 bis 15. Oktober 2020 bestätigt. Betroffen seien nur Modelle ohne „Smart-Cruise Control“, also den Tempomat mit Abstandsregelung, sagte eine Sprecherin der Kia Motors Deutschland GmbH. Die Sicherung für den Stromkreis der ABS/ESC-Einheit sei durch eine optimierte Variante zu ersetzen, kündigte sie an. „Bei Fahrzeugen mit elektronischer Parkbremse (EPB) ist zusätzlich eine Softwareaktualisierung der ABS/ESC-Einheit erforderlich“. Der Aktionscode „210S21“ gilt den Angaben zufolge für 44.346 Einheiten in Deutschland. Weltweit sind es stolze 1,7 Millionen SUV.
Nachtrag 18.10.:
Eine weitere solche Fehlermeldung listet das KBA für den Hyundai Genesis der Baujahre 2013 bis 2016. Der Aktionscode lautet hier „11D054“ und ist gültig für weltweit 73.500 Fahrzeuge, wovon aber nur 179 in Deutschland gemeldet sind. Die Kundenhotline beantwortet unter 069/380767212 Fragen zu dem Rückruf.
Nachtrag 15.11.2022:
Die erhöhte Brandgefahr durch einen möglichen Kurzschluss im ABS-Modul wird von portugiesischen Behörden nun auch für den Hyundai iX35 (Modellcode EL) gemeldet. Der Aktionscode „21DC11“ ist demnach für Fahrzeuge aus dem Bauzeitraum 5.6.2013 bis 25.6.2015 relevant. Zu betroffenen Stückzahlen gibt es noch keine Infos.
Nachtrag 6.2.2023:
Das zum Hyundai iX35 baugleiche Kia-Modell heißt Sportage (Modellcode SL). Hierfür liegt eine Rückruf-Bestätigung seitens des Importeurs vor. Demnach betrifft der Rückruf mit der Kennung „220S39“ in Deutschland 22.800 Exemplare. Weltweit sind es über 585.000 Einheiten aus dem Bauzeitraum 15. Mai 2013 bis 17. November 2015. „Die Händler werden angewiesen, die Mehrfachsicherung für den Stromkreis der ABS/ESC-Einheit durch eine optimierte Sicherung zu ersetzen“, kündigte eine Unternehmenssprecherin auf Nachfrage an. „Die Reparaturmaßnahme dauert ca. 20 Minuten. Kunden sollten allerdings bis zu einer Stunde für den kompletten Werkstattaufenthalt einplanen. Für genaue Angaben kann der Kunde den betreuenden Kia-Partner kontaktieren“.
Nachtrag 8.5.:
Nun ist der Hyundai-Rückruf „21DC11“ vom KBA veröffentlicht worden. Neben dem iX35 führt die Behörde auch den Tucson auf. Weltweit sind den Angaben zufolge über 530.000 Autos betroffen, davon 42.200 bei uns.
Nachtrag 12.5.:
„Bei einem Fehler im Stromkreis der ABS/ESC-Einheit kann es zu einem elektrischen Kurzschluss kommen, wodurch das Risiko eines Motorraumbrandes besteht. Als präventive Maßnahme ist der Ersatz der zutreffenden Sicherungen, sowie die Nachrüstung einer Schutzabdeckung am elektrischen Anschluss für die ABS/ESC-Einheit am Fahrzeug erforderlich. Bei bereits vorhandenem Fehlercode wird zusätzlich die ABS/ESC-Einheit (HECU) ausgetauscht“. Diese Fehlermeldung zum Kia Sportage reiht sich ein in die bereits bekannten Aktionen. Diesmal lautet die Herstellerkennung „221155“ und gilt für die Baujahre 2007 bis 2009. Sie ist allerdings laut KBA nur für 7.915 Einheiten weltweit relevant, davon ganze vier in Deutschland.
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