Kia hat in den USA zum wiederholten Mal einen Rückruf wegen Lenkungsproblemen beim Modell Soul angekündigt. Im Vergleich zu den Aktionen von 2014 und 2015 mit knapp 1.000 bzw. 24.000 Einheiten, geht es nun um eine deutlich größere Summe. Der US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) zufolge müssen 342.381 Exemplare des Soul aus den Modelljahren 2014 bis 2016 in die Vertragswerkstatt. Laut Fehlerbeschreibung kann sich ein nicht ausreichend befestigtes Lenkritzel von der Lenkgetriebeeinheit trennen. Dies würde das Fahrzeug unlenkbar machen.
Der Hersteller geht allerdings davon aus, dass maximal ein Prozent der zurückbeorderten Fahrzeuge tatsächlich dieses Problem haben. Die Werkstatt prüft deshalb die Fixierung des Ritzels und bessert bei Bedarf nach oder tauscht die komplette Lenkgetriebeeinheit bei Bedarf kostenlos. Der Rückruf wird voraussichtlich am 16. November unter dem Code „SC155“ beginnen.
Zur Situation in Deutschland gibt es noch keine Informationen. In der Rückrufdatenbank des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) ist ein passender Eintrag aus dem Jahr 2014 zu finden. Ob er mit diesem Problem in Zusammenhang steht, ist unklar. Ein im Mai 2016 von Kia bestätigter Rückruf ist beim KBA dagegen nicht gelistet.
Auch bei einem zweiten Soul-Rückruf ist noch nicht klar, ob er für den europäischen Markt relevant ist. Hier geht es um 43.551 in Kanada registrierte Fahrzeuge, die zwischen 8. Januar 2009 und 30. September 2013 das Werk verließen. Bei Modellen, die mit beheizten Stoffsitzen ausgestattet sind, könnte die Isolation der Heizdrähte durchscheuern. Dies könnte die Heizmatte beschädigen oder ein Loch in den Sitz oder die Rückenlehne schmelzen. Bliebe dieses Loch unbemerkt, besteht eine Verletzungsgefahr für Passagiere. Die Ausstattungsvariante mit beheizten Stoffsitzen ist auch in Deutschland erhältlich.
Nachtrag 27.11.2018:
Die Kia Motors Deutschland GmbH hat heute einen Rückruf wegen einer sich möglicherweise lösenden Überwurfmutter im Lenkgetriebe bestätigt. In Deutschland geht es um 414 Fahrzeuge (inkl. Elektromodell EV) aus dem Produktionszeitraum 21.07.2013 bis 30.09.2015. Der Werkstattaufenthalt im Rahmen der Aktion „171111“ dauert maximal zwei Stunden und sieht eine Überprüfung der bereits durchgeführten Reparaturmaßnahmen aus vorangegangenen Rückrufaktionen und eine verbesserte Reparatur durch Anbringen einer zusätzlichen Sicherungsschraube für die Überwurfmutter vor.
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