Lamborghini ruft alle von Juli 2018 bis Juli 2020 produzierten SUV der Baureihe Urus zurück. Der im Motorraum verbaute Schnellanschluss der Kraftstoffleitung könne zu hohen Temperaturen ausgesetzt sein, begründete ein Sprecher der VW-Tochter die Aktion. „Dies kann den Anschluss beschädigen und in der Folge zu einem möglichen Kraftstoffleck am Schnellanschluss führen“, sagte er. Das Problem ist bereits seit Sommer von den Konzerngeschwistern Porsche Cayenne und Bentley Bentayga bekannt.
Wie bei diesen beiden Modellen dauert der Tausch des Schnellanschlusses im V8-Motor auch beim Urus etwa eine Stunde. Die Maßnahme mit dem internen Code „L636-R.02.20“ ist für weltweit 10.277 Fahrzeuge vorgesehen. Eine Stückzahlangabe für Deutschland liegt noch nicht vor.
„Das Fahrzeug kann bis zur Durchführung des Rückrufs weiter genutzt werden“, erklärte der Sprecher. Nur wenn Kraftstoffspritzer im Motorraum oder Kraftstoffgeruch im Fahrzeuginnenraum wahrgenommen werden sollten, sei der Fahrer aufgefordert, schnellstmöglich anzuhalten, den Motor auszuschalten und eine Werkstatt zu informieren. „Uns ist bisher kein Vorfall bekannt, bei dem es zu Unfällen mit Verletzungen oder Sachschäden kam“, betonte er.
Keine Herstellerangabe gab es zum zweiten Lamborghini-Rückruf, den italienische Behörden melden. Er dürfte aber deutlich kleiner ausfallen, denn es geht um den in limitierter Stückzahl produzierten Aventador SVJ. Ein Gelenk am Querlenker könnte während der Herstellung des Supersportwagens zwischen August und September dieses Jahres beschädigt worden sein. Dadurch besteht Unfallgefahr. Ein Großteil – wenn nicht sogar alle – der von der Aktion „L73X-R.03.20“ betroffenen Boliden, dürfte noch vor Auslieferung an Kunden repariert werden.
Nachtrag 17.3.2021:
Laut Kraftfahrt-Bundesamt ist der Urus-Rückruf hierzulande für 622 Halter relevant. Die von der Behörde genannte Hotline-Nummer für Kundenanfragen hat eine italienische Ländervorwahl: +39/(0)51/9597282.
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