Der Einsatz von Kabelbindern gilt gemeinhin nicht als Sinnbild für eine solide und dauerhafte Reparaturmethode. Im Fall eines Mercedes-Rückrufs für den GLE scheint es aber das Mittel der Wahl zu sein, wie ein Halter fotografisch dokumentiert.
„Der vorgesehene Werkstattaufenthalt für die Anpassung der Anbindung des Doppelgurtschlosses wird ca. 30 Minuten in Anspruch nehmen“, kündigte ein Konzernsprecher am Montag die Maßnahme mit dem internen Code „9290005“ an. Die Aktion ist weltweit für knapp 127.000 Einheiten relevant, wovon dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zufolge 15.635 in Deutschland registriert sind.
Problem bei den Fünfsitzer-Modellen des SUV (Baureihe 167 mit so genanntem „High-Lock“-Sitz in der zweiten Sitzreihe) aus dem Produktionszeitraum März 2017 bis Juli 2020 ist, dass das Fond-Doppelgurtschloss beim Anschnallvorgang unter das Sitzkissen gedrückt werden könnte. Sollte der Passagier das Gurtschloss anschließend nicht hervorholen können, „wäre das Anschnallen auf dem betroffenen Sitz nicht möglich“, erklärte der Sprecher die Sicherheitsrelevanz.
Die Betroffenen nehmen es im Online-Forum mit Humor: „Wenn man es positiv sehen will, ist das schwäbische Sparsamkeit“, schreibt der Fotograf. Ein anderer schlägt statt Kabelbinder das Tackern vor, weil das den „Controller Ola“ noch weniger koste. Ein Dritter sieht es dagegen pragmatisch: „Na wenn es hält und man es nicht sieht, ist mir das egal.“
Be the first to comment