Drei Rückrufe für die Mercedes A-Klasse werden jeweils von weiteren Modellen begleitet. Die Aktion fürs Fahrwerk findet gemeinsam mit dem GLB statt, die für die Lenkanlage mit dem CLA und die für den Dieselpartikelfilter mit B-Klasse und erneut CLA. Der kleinste ist der Lenkungs-Rückruf. Er betrifft laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 1.712 Einheiten, davon 677 in Deutschland. Bei diesen Fahrzeugen überprüfen die Vertragsbetriebe binnen einer Stunde die Verschraubung der Stromversorgung der elektrischen Servolenkung und reparieren sie bei Bedarf.
Schmelzkleber habe evtl. während der Produktion im Juni und Juli 2020 die Verschraubung verunreinigt, begründete ein Konzernsprecher auf Anfrage den Rückruf. „In diesem Fall könnten Alterungseffekte des Klebers zum Verlust der Klemmkraft und damit über Zeit auch zu einer losen Verschraubung führen“, erklärte er. Werde dadurch die Spannungsversorgung unterbrochen, könne die elektrische Lenkkraftunterstützung auch während der Fahrt spontan ausfallen.
Den deutlich größeren Rückruf löst ein möglicherweise im Laufe des Fahrzeuglebens schwächelnder Korrosionsschutz am Integralträger der Vorderachse aus. Abhängig von der Rostblüte seien womöglich die Betriebsfestigkeit des Integralträgers, die Anbindung anderer Bauteile und damit die Lenkbarkeit des Fahrzeugs beeinträchtigt, so der Sprecher. Die Abhilfemaßnahme besteht aus einer Prüfung und falls notwendig Austausch des Bauteils.
Der Rückruf hat gleich drei verschiedene interne Codes, nämlich „3390020“, „3390021“ und „3390022“. Er startet voraussichtlich ab Mitte Februar für weltweit 70.500 Exemplare aus dem Produktionszeitraum Mai 2019 bis Juli 2020, wovon dem KBA zufolge knapp 6.600 Einheiten in Deutschland registriert sind. Der andere Rückruf trägt das Kürzel „4694014“. Fragen zu beiden Maßnahmen beantwortet die Kundenhotline unter der Rufnummer 00800/12777777.
Software-Update für über 162.000 Dieselmodelle
Nachzutragen gibt es noch eine Behördenmeldung von Anfang November zur Aktion „5496147“. Sie geht laut einem anderen Unternehmenssprecher auf einen Bescheid des KBA vom Juni 2020 zurück. Die Behörde registrierte eine „Konformitätsabweichung bezüglich der Regeneration des Dieselpartikelfilters“. Dies gilt für 162.355 Diesel-Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 5 aus dem Bauzeitraum März 2012 bis April 2015. Davon sind 21.371 auf dem Heimatmarkt gemeldet.
Bei Zertifizierungsmessungen auf dem Prüfstand sei es zu Ungenauigkeiten gekommen, sagte der Sprecher. Er betonte gleichzeitig, dass es nicht um eine unzulässige Abschalteinrichtung gehe. „Durch den Fehler kann ein CO2-Wert ermittelt worden sein, der sehr geringfügig unter dem tatsächlichen Wert liegt“, so der Sprecher. Alle Emissionen (NOx, CO, THC+NOx, PM, PN) lägen unterhalb des gesetzlichen Grenzwerts, versicherte er. Das fällige Softwareupdate dauert etwa eine halbe Stunde. Hier lautet die Hotline-Nummer für Kundenanfragen 069/86798274.
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