Äußerst knapp hat die Hymer Group eine Anfrage zu einem Rückruf des Reisemobils Flair der Marke Niesmann+Bischoff beantwortet. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) meldet einen möglichen Luftverlust am Reifen. Betroffen seien ca. 130 Exemplare des Modelljahres 2018 mit Sonderausstattung Alufelge, erklärte ein Unternehmenssprecher. Bei den Fahrzeugen ersetzt die Werkstatt die Gummiventile der Vorderreifen vorsorglich durch Stahlventile.
Die Abhilfemaßnahme lässt aufhorchen. Denn die Materialfrage bei Ventilen war vor über elf Jahren mal ein größeres Thema. Damals stand der Verdacht im Raum, dass Gummiventile zur Ausrüstung von Transportern und Wohnmobilen grundsätzlich ungeeignet seien. Das KBA erklärte aber damals in einer Stellungnahme, dass so genannte Snap-in-Ventile „bei ordnungsgemäßer Verwendung“ sicher seien.
Die Aktion von Hymer ist ein offizieller Rückruf. Doch wie hoch ist die Dunkelziffer der inoffiziellen (stillen) Rückrufe einzuschätzen? Und was sagt das über die Stellungnahme des KBA aus? Das Thema kam übrigens bereits Mitte, nicht erst Ende der 2000er Jahre auf.
Nachtrag: Wer Automessen besucht, auf denen auch Transporter gezeigt werden, wird dort heute kein einziges Exemplar mehr finden, das mit Snap-in-Ventilen TR414 bestückt ist. Warum wohl?