Probleme mit der B-Säule haben mehrere Mercedes-Rückrufe ausgelöst. Beim EQE (abgebildete Baureihe 295) besteht die Gefahr, dass sich bei einem Umfall der Seitenairbag (Windowbag) im Bereich der oberen B-Säulenverkleidung nicht wie vorgesehen entfaltet. „Hierdurch könnte sich zudem die B-Säulenverkleidung lösen und in den Innenraum des Fahrzeuges gelangen“, erklärte ein Konzernsprecher.
Die Vertragsbetriebe prüfen bei weltweit 3.831 Elektro-Limousinen, davon 968 in Deutschland, die B-Säulenverkleidung und tauschen sie bei Bedarf. Dies dauert den Angaben zufolge maximal 90 Minuten. Hierzulande betrifft die Aktion mit dem internen Herstellercode „6891206“ den Produktionszeitraum März bis August 2022.
Den gleichen Fehler melden französische Behörden übrigens schon seit Herbst beim Mercedes GLC. Der Sprecher wollte hierzu keine Angaben machen, da der Rückruf (noch) nicht beim Kraftfahrt-Bundesamt gelistet ist. Nach unseren Informationen betrifft diese Maßnahme mit der Kennung „9193117“ weltweit etwas über 700 Exemplare des Kompakt-SUV. Sie liefen zwischen August und Oktober des vergangenen Jahres vom Band.
Angaben aus Stuttgart gab es dagegen zu einem anderen GLC-Rückruf. Man habe festgestellt, dass sich bei der Baureihe 254 ein „Akustikpad“ an der B-Säule lösen, in den Bereich des Gurtaufrollers gelangen und dort die Bewegung des Gurtbandes behindern könnte. „Dadurch könnten die Funktionen des Gurtaufrollers und des Gurtstraffers beeinträchtigt werden“, sagte der Sprecher. Die Entfernung der Akustikpads und die Prüfung und ggf. der Tausch der Gurtaufroller dauern bis zu drei Stunden und sind bei 1.908 Fahrzeugen aus dem Produktionszeitraum vom Juni 2021 bis September 2022 fällig. In Deutschland ist die Aktion „6891204“ für 908 Halter relevant.
Nachtrag: Kleinere Rückrufe für den SL und Sprinter
An dieser Stelle sollen auch noch zwei ältere Aktionen abgehandelt werden, die ebenfalls eine überschaubare Größenordnung haben bzw. hatten. Bei weltweit 331 Exemplaren des SL (BR 232) aus dem Produktionszeitraum vom September 2021 bis April 2022 konnten nicht korrekt verschraubte Sitzschienen im Falle eines Unfalls eine ungenügende Haltewirkung aufweisen. Dies musste im Rahmen des Rückrufs „9190017“ bei um die 100 Roadstern hierzulande binnen einer Stunde nachgearbeitet werden.
Ebenso viele Mercedes Sprinter vom Typ offenes Baumuster mit Anhängevorrichtung umfasste auf dem Heimatmarkt der Rückruf „VS3AN31EBE“. Risse im Verbindungstück des Anhängebocks konnten schlimmstenfalls zum Abreißen der Anhängerkupplung führen. Betroffen waren weltweit 385 Exemplare der Baureihe 907 aus dem Produktionszeitraum März 2018 bis Februar 2021.
„Als vorsorgliche Maßnahme ist vorgesehen, über die Mercedes-Benz Serviceorganisation an den betroffenen Sprinter Fahrzeugen den betroffenen Anhängebock, sofern verbaut, zu prüfen und ggf. zu erneuern und dabei durch eine verstärkte Variante zu ersetzen“, kündigte die Pressestelle der Konzernsparte bereits im vergangenen September an. Dies werde voraussichtlich bis zu zwei Stunden in Anspruch nehmen, hieß es abschließend.
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