Ein Fehler des Zulieferers beim Aufbringen des elektrolytischen Korrosionsschutzes an den Spurstangen der Hinterachse hat einen größeren Opel-Rückruf ausgelöst. Insgesamt holen die Rüsselsheimer knapp 572.000 Exemplare der ersten Insignia-Generation (im Bild das Produktionsjubiläum 2012) in die Vertragswerkstätten, davon 112.738 in Deutschland. „Wir haben bereits begonnen die Kunden zu kontaktieren, um bei betroffenen Fahrzeugen die Spurstangen der Hinterachse auf Korrosion zu überprüfen und gegebenenfalls auszutauschen“, erklärte ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage.
Die ehemalige Opel-Mutter General Motors kündigte bereits vor über einem Jahr u.a. für das baugleiche Modell Buick Regal in den Nordstaaten der USA und in Kanada eine Rückrufaktion an. Die nordamerikanischen Behörden wiesen seither in mehreren Etappen etwa 260.000 Einheiten verschiedener Buick- und Chevrolet-Modelle als betroffen aus. Demnach könnte bei starkem Wintereinsatz auf Straßen mit Streusalz die Rostschutzbeschichtung von den Spurstangen abplatzen.
Es besteht somit die Gefahr eines korrosionsbedingten Bruchs der Bauteile und damit einer eingeschränkten Fahrstabilität. Dem Kraftfahrt-Bundesamt sind zehn solcher Vorfälle bekannt, zudem drei weitere, bei dem Risse im Bauteil diagnostiziert wurden. Opel selbst wisse von keinen Sach- oder Personenschäden, die im Zusammenhang mit dem Problem stehen, betonte der Unternehmenssprecher.
Laut der Daten aus den USA geht General Motors davon aus, dass das Rostproblem bei weniger als einem Prozent der Fahrzeuge auftritt. Ist nach der Überprüfung tatsächlich ein Tausch der Spurstangen notwendig, dauert der Aufenthalt in der Vertragswerkstatt dem Opel-Sprecher zufolge anderthalb Stunden. Bleibt es bei der reinen Überprüfung der Bauteile ist der Besuch innerhalb von zehn Minuten erledigt. Der Rückruf läuft unter dem internen Herstellercode „E202004350 (20-P-143)“.
Nachtrag 15.6.:
Inzwischen nennt das Kraftfahrt-Bundesamt einen neuen Aktionscode. Er lautet „E212004351 (22-C-135)“.
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