Rückruf für Kommunalfahrzeuge von Holder

Die zu Kärcher gehörende Marke stattet 13.000 Exemplare der zum Kehren, Mähen oder Schneeräumen eingesetzten Maschinen zunächst mit Warnaufklebern aus. Später will man "Fehlverhalten konstruktiv abstellen". Es geht um bis zu 26 Jahre alte Produkte.

Ein Kommunalfahrzeug von Holder der C-Reihe (WRS200) beim Reinigungseinsatz in Reutlingen.
Bild: Kärcher Municipal GmbH

Der Reutlinger Hersteller von Kommunalfahrzeugen, Holder, ruft weltweit etwa 13.000 Exemplare der Modelle A, B, C (Foto), F, L, M, S, V und Muvo zurück. Es handele sich um aktuelle und ehemalige Baureihen, die zwischen 1994 und Juli 2020 produziert und in Verkehr gebracht wurden, sagte eine Sprecherin von Kärcher auf Anfrage. Seit September 2019 gehört Holder vollständig zu dem bekannten Hersteller von Reinigungsgeräten. Zu Beginn des Jahres wurde die Max Holder GmbH in Kärcher Municipal GmbH umbenannt.

„Es kann zu einer unbeabsichtigten Beschleunigung des Fahrzeugs oder bei Motorstart zu einem selbsttätigen Anlaufen der Nebenantriebe kommen“, warnt das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) seit Mitte Januar vor 5.000 Fahrzeugen hierzulande. Die Gefahr bestehe aber nur „bei Nichtbeachtung der in der Betriebsanleitung beschriebenen Hinweise zum sicheren Umgang“, betonte die Sprecherin. Es sei auch kein Unfall im Zusammenhang mit dem Fehlerbild bekannt. Das Problem ist den Angaben zufolge bei internen Qualitätskontrollen aufgefallen.

Inzwischen seien ausführliche Sicherheitshinweise erarbeitet worden, sagte sie weiter. Die Holder-Händler seien damit beauftragt worden, diese an die Kunden weiterzuleiten. „In einem weiteren Schritt werden in die betroffenen Fahrzeuge, die sich bereits im Feld oder im Besitz von Händlern befinden, entsprechende Aufkleber mit Sicherheitshinweisen im Piktogramm-Format angebracht“, kündigte sie an.

Parallel arbeite Kärcher Municipal an Lösungen für alle betroffenen Fahrzeugtypen und Baujahre, „um das Fehlverhalten konstruktiv abzustellen“. Sobald die Lösungen entwickelt seien, würden die jeweiligen Halter benachrichtigt und die Fahrzeuge nachgerüstet. Der Hersteller rechnet dann mit einem Werkstattaufenthalt von drei bis sechs Stunden, je nach Fahrzeugtyp. „Alle seit August 2020 neu ausgelieferten Fahrzeuge sind bereits technisch überarbeitet und daher nicht betroffen“, so die Sprecherin. Das KBA gibt eine Telefonnummer für Fragen zum Rückruf an. Sie lautet 07121/6798011.

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