Wohnmobilhersteller Hymer führt derzeit in Zusammenarbeit mit einem oder mehreren Herstellern von Basisfahrzeugen ein Softwareupdate des elektronischen Stabilitätsprogramms (ESP) durch. „In Fahrtests wurde festgestellt, dass die ESP-Softwareabstimmung nicht ideal für den Einsatz bei Reisemobilen ist“, erklärte eine Sprecherin des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) auf Anfrage.
Die Rückrufaktion betrifft nach ihren Worten weltweit 5.036 Fahrzeuge. Davon ist knapp die Hälfte in Deutschland gemeldet. Eine Sprecherin des Herstellers wollte zu der Aktion keine Infos liefern, die über die Behördenverlautbarung hinausgehen. So ist bislang nur bekannt, dass die Baureihen B-MD, ML-I, ML-T und Van S der Modelljahre 2012 bis 2018 von der Maßnahme betroffen sind.
In der Übersicht auf der Webseite des Herstellers stammen die Basisfahrzeuge zu einigen dieser Modelle von Mercedes. Ob diese Marke betroffen ist oder (auch) andere Fabrikate in die Werkstatt müssen, ist unklar. Unklar ist auch, ob der Rückruf in Zusammenhang mit einem Vorfall von 2016 steht. Auf der Internetseite der „Auto Bild“ ist nach wie vor ein Video abrufbar, bei dem ein Hymer-Modell bei einem Ausweichmanöver ein gefährliches Fahrverhalten an den Tag legt. Basisfahrzeug bei diesem Test war offenbar ein Fiat Ducato.
Nachtrag 15.8.:
Hymer hat am 9. August ein Statement zur Rückrufaktion veröffentlicht. Hier zwei Auszüge:
„Potentiell betroffen sind ausschließlich Fahrzeuge mit Mercedes-Fahrgestell, konkret handelt es sich dabei um das Hymermobil B-Klasse StarLine (Grundrisse: 580, 590, 680, 690), das Hymermobil ML-I (Grundrisse: 540, 560, 580, 620, 630, 570), den HYMER ML-T (Grundrisse: 540, 560, 580, 620, 630, 570, 580 CL) sowie den HYMER Van S (Grundrisse: 500, 520).“
„Im Zuge der von Hymer beauftragten Rückrufaktion wird bei Mercedes-Benz Vertrags- oder Servicepartnern vorsorglich ein ESP-Softwareupdate auf alle potentiell betroffenen Fahrzeuge aufgespielt. Damit wird das Regelungsverhalten des ESP-Systems bei extremen Fahrmanövern unter Berücksichtigung der vorliegenden zulässigen Lastverhältnisse der jeweiligen Fahrzeuge signifikant verbessert.“
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