Der japanische Motorradhersteller Yamaha hat eine Rückrufaktion gestartet, die mehrere beliebte Modellreihen betrifft. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, geht es konkret um die Modellserien MT-07, Ténéré 700, Tracer 7 und XSR 700. Betroffen seien in Deutschland rund 6.000 Fahrzeuge ab Modelljahr 2023.
Was ist das Problem?
Die Kupplung der genannten Modelle könnte trotz vollständig gezogenem Kupplungshebel nicht korrekt trennen. Dadurch besteht die Gefahr, dass die Kupplung schleift und das Motorrad unerwartet anrollt. Im schlimmsten Fall könnte das Fahrzeug aus dem Stillstand heraus plötzlich losfahren, was besonders in der Stadt oder bei Ampelstopps gefährlich werden kann.
Was ist die Ursache?
Das Problem liegt der Mitteilung zufolge in der Materialkombination der Kupplungsscheiben und dem verwendeten Korrosionsschutzmittel. Ein neuer Zulieferer, der seit Dezember 2022 Kupplungsscheiben an Yamaha liefere, verwende ein spezielles Korrosionsschutzmittel. Wenn sich dieses Mittel mit dem Abrieb der Scheiben vermische, entstehe bei hohen Temperaturen eine zähe Substanz. Diese sorge dafür, dass die Kupplungsscheiben verkleben und somit nicht sauber trennen.
Welche Auswirkungen hat der Defekt?
Sollte das Problem auftreten, kann dies zu einer erheblichen Sicherheitsgefährdung führen. Ein ungewolltes Losfahren des Motorrads könnte den Fahrer überraschen und zu Unfällen führen, insbesondere wenn sich das Fahrzeug unerwartet in Bewegung setzt, während der Gang eingelegt ist.
Was unternimmt Yamaha?
Die Rückrufaktion sieht vor, dass betroffene Fahrzeuge kostenfrei in einer autorisierten Werkstatt überprüft und repariert werden. Die Maßnahme umfasst den vollständigen Austausch der Kupplung, inklusive der Kupplungs- und Reibscheiben. Die Reparatur wird etwa zwei Stunden dauern und ist für die Besitzer mit keinerlei Kosten verbunden.
Wie erkenne ich, ob mein Motorrad betroffen ist?
Die Rückrufaktion betrifft spezifische Fahrgestellnummern, die sich in einer festgelegten Bandbreite bewegen. Kunden können bei ihrem Yamaha-Händler erfragen, ob ihr Motorrad Teil der Maßnahme ist. Ohnehin benachrichtigt der Hersteller alle Betroffenen schriftlich. Nach dem Austausch dokumentiert die Werkstatt die Durchführung, sodass eine eindeutige Nachverfolgung abgearbeiteter Fahrzeuge möglich ist.
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