Rückrufe für Krads von Adly, Unu und Zündapp

Beim Quad könnten die Vorderräder blockieren, der Elektroroller in Flammen aufgehen und der 50er-Enduro droht ein Bruch der Schraubverbindung von Federbein und Hinterradschwinge.

Eine grüne Unu Classic steht 2015 vor einer Betonwand neben einer Passantin.
Bild: unu GmbH

Zu verschiedenen Krad-Exoten gibt es Rückrufmeldungen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA). Seit Anfang September warnt die Behörde vor einer Blockade der Vorderräder beim taiwanesischen Quad-Modell ATV-450 von Adly Moto. Ursache sei eine „eingeschränkte Verschraubung der vorderen Bremsscheiben“. Laut einem Sprecher des Importeurs, die Herkules Motor GmbH aus Fuldatal, befinden sich 300 der 1.165 bemängelten Fahrzeuge in Kundenhand. Sie stammen aus dem Produktionszeitraum Mai 2017 bis Juni 2019.

Ein Großteil der betroffenen Fahrzeuge sei über das Garantiesystem und in Zusammenarbeit mit den Fachhändlern unmittelbar nach Identifikation des Fehlers abgearbeitet worden, hieß es weiter. Der Sprecher betonte, es sei „bisher kein Unfall bekannt, der auf den hier vorliegenden Produktionsfehler zurückzuführen wäre“. Weitere Angaben, wie etwa zur geplanten Abhilfemaßnahme und deren Dauer, machte er nicht. Informationen zu dem Rückruf mit dem internen Code „SI#2019-01_450“ gibt es für (potenziell) betroffene Kunden unter der Rufnummer 0561/981860.

Von Ende September datiert eine KBA-Meldung zu den beiden Kleinkrafträdern ZXM und ZXE von Zündapp. Ein Sprecher des Herstellers zeigte sich jedoch verwundert darüber, denn der Rückruf stammt nach seinen Worten vom März 2019 und sei längst „ordnungsgemäß erledigt“. In „sehr wenigen Fällen“ sei bei Fahrzeugen aus den Baujahren 2017 und 2018 eine Schraube an der Hinterradschwinge zu tauschen gewesen. Ansonsten hätte ein Bruch der Verbindung mit dem Federbein gedroht.

E-Roller-Rückruf wegen Brandgefahr

Nachzutragen gibt es zudem noch eine im Frühsommer gestartete Aktion des Berliner Elektroroller-Anbieters Unu. Das KBA stufte im Juni das Modell Unu Classic (Foto) als brandgefährlich ein. Einige Vorfälle mit Sachschaden seien bekannt. Eine Ursachenanalyse habe ergeben, „dass die Rückgewinnung von Energie beim Bremsen eine hohe kurzzeitige Ladung der Batterie verursachen kann“, teilte das Berliner Unternehmen schriftlich mit. Diese so genannte Rekuparation könne in Kombination mit kalten Temperaturen zu einer vorzeitigen Alterung der Batteriezellen führen.

Neben der „in sehr wenigen Fällen“ aufgetretenen Batterie-Entzündung drohten durch den Mangel auch deutliche Reichweitenverluste der Batterie oder gar Totalausfälle. Die knapp halbstündige Abhilfemaßnahme des Herstellers sah bzw. sieht die Prüfung der Batterien und eine Anpassung der Rekuperation bei weltweit 4.565 Fahrzeugen vor. Knapp 3.600 davon sind in Deutschland unterwegs. Die betroffenen Halter wurden den Angaben zufolge bereits frühzeitig per Mail benachrichtigt.

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