Rückrufe gibt es nicht nur für Pkw, Lkw und Motorräder, sondern auch für andere Fahrzeugarten. Verschiedene europäische Behörden meldeten in den vergangenen Wochen sicherheits- und umweltrelevante Mängel an Traktoren und Wohnwagen. So kommt aus Frankreich die Kunde eines Emissionsproblems bei einer unbekannten Stückzahl von Schleppern des Typs Arion (400, Foto) und Axion (800 und 900) vom deutschen Hersteller Claas.
„Ein Softwarefehler im elektronischen Motorsteuergerät könnte bei Traktoren, die nicht über ein System zur Beheizung der Dieselabgasleitung verfügen, zu einem potenziellen Problem bei den Schadstoffemissionen führen, wenn die Umgebungstemperatur beim Anlassen bei oder unter null Grad Celsius liegt“, heißt es in dem Warnhinweis. Der gilt für unterschiedliche Bauzeiträume zwischen Anfang November 2019 und Mitte Oktober 2021. Der interne Aktionscode für das mutmaßliche Softwareupdate lautet „15136“.
Vertraut klingt das Fabrikat bei einer zweiten Rückrufmeldung. Bei den 126 einbestellten Lamborghini handelt es sich aber nicht um Sportwagen sondern auch um Traktoren des Herstellers Same Deutz-Fahr. Konkret geht es um die Baureihen Series 6, Series 6 TTV, Series 7 TTV, Series 8 TTV, Series 9 TTV, Series 6 G, Spark, Spark VRT und Mach VRT. Es besteht ein erhöhtes Unfallrisiko durch eine mögliche Beschädigung der Betriebsbremse.
Lamborghini-Traktoren droht Verlust der Bremskraft
Ein Verlust der mechanischen Verbindung zwischen Bremspedal und Bremskraftverstärker könne zum Verlust der Bremskraft führen, meldet das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). „Die Chargennummer AH39, BH39, EH39, GH39, AH40, BH40, EH41 der Bremspumpe sind betroffen“, ergänzt die Behörde. Der Tausch des Bremskraftverstärkers läuft unter dem internen Herstellerkürzel „C1100-2021“ und ist in Deutschland für 39 Fahrzeuge mit den Herstellungsdaten 1.10. bis 5.11.2021 vorgesehen.
Der Hersteller CNH Industrial muss fast 10.000 Traktoren der Marken New Holland (Baureihen TD5010, TD5020 und TD60D Plus) und Case IH (JX60 Pro und JX70 Pro) zurückrufen. „Das Fangband der Sicherungsscheibe an der Haltemutter kann verbiegen oder brechen, die Vorspannung des Lagers geht verloren, was zu Schäden an Dichtungen und Zahnrädern führt. Dies kann zum Verlust eines Rades führen und die Unfallgefahr erhöhen“, lautet der Warnhinweis vom KBA.
Autorisierte Werkstätten ersetzen auf beiden Seiten der Vorderachse die Radnabensicherungsscheiben und Haltemuttern mit vier Schlitzen gegen neue Sicherungsscheiben und neue Haltemuttern mit sechs Schlitzen. Die Arbeitsanweisung gilt hierzulande für 3.760 Landmaschinen aus dem Bauzeitraum Januar 2007 bis 1. September 2012. Die Rückruf-Codes lauten „NA5921“ und „CA5921“.
Rückruf für Wohnwagen von Adria
Aus dem Dezember gibt es noch einen Rückruf für verschiedene Wohnwagenmodelle des slowenischen Herstellers Adria Mobil nachzutragen. Auch hier geht es um einen möglichen Radverlust, den das KBA „aufgrund fehlerhafter Radverschraubungen sowie konstruktiver Besonderheiten“ meldete. Vier solcher Fälle sind der Behörde bekannt.
Der Rückruf mit dem internen Code „10970“ ist der Behörde zufolge für die Baureihen Action, Adora, Alpina, Altea und Astella vorgesehen. Von den etwas über 1.000 betroffenen Einheiten sind 352 in Deutschland registriert. Sie stammen aus dem Bauzeitraum März 2019 bis September 2021. Wie lange der fällige Austausch des Rades sowie der Schrauben in der Werkstatt dauert, ließ der Hersteller unbeantwortet.
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