Stellantis und Toyota: Rückrufe für Transporter

Die diversen Baureihen von Citroën, Opel, Peugeot und der Japaner könnten zum einen Kraftstoff verlieren, zum anderen Probleme mit dem zur Reinigung der Dieselabgase vorgesehenen Harnstofftank bekommen.

Ein weißer und ein roter Citroen Jumper fahren 2019 durch ein Wohnviertel.
Bild: Stellantis

Für Transporter der Stellantis-Marken Citroën, Opel und Peugeot gibt es zwei Rückrufaktionen. Die größere umfasst in Deutschland über 16.300 Einheiten des Jumpy und Spacetourer, Vivaro und Zafira Life, Expert und Traveller, sowie auch dem baugleichen Toyota Proace (Verso). „Teile der Kraftstoffleitung könnten aufgrund inkorrekter Toleranzen an der Fahrzeugkarosserie bzw. an Plastikkomponenten scheuern“, erklärte ein Opel-Sprecher auf Anfrage.

Gemeint ist der Bereich am Fahrzeugunterboden, wie ein Toyota-Sprecher ergänzte. „Der Toyota-Händler prüft den Abstand, bringt eine Schutzhülse an, schneidet den Kunststoffschutz zu und ersetzt den Kraftstoffschlauch, falls erforderlich“, kündigte er an. Den maximalen Zeitaufwand bezifferte er mit 2,2 Stunden, der Opel-Sprecher mit 1,5.

Der Opel-Sprecher nannte als betroffenen Bauzeitraum Oktober 2020 bis Januar 2022, der Toyota-Sprecher 30. November 2020 bis 25. Januar 2022. Die internen Aktionscodes lauten „MBM“ (Peugeot), „JJP“ (Citroën) und „CI22-049“ (Toyota). Weltweit sind bei den drei genannten Marken nach unseren Informationen über 56.600 Fahrzeuge in die Rückrufe inkludiert. Hinzu kommen die Opel-Modelle. Hier liegen vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bislang weder Aktionscode noch die Gesamtzahl der betroffenen Transporter vor.

Unterschiedliche Fehlermeldungen zum Adblue-Tank

Für hierzulande etwas über 600 Exemplare des Toyota-Modells gibt es einen weiteren Rückruf. Bei Diesel-Transportern aus dem Bauzeitraum 30.11.2020 bis 21.4.2021 „besteht die Möglichkeit, dass das Harnstoff-Einspritzsystem bei gefrorenem Harnstoff aufgrund unzureichender Leistung der Heizung im Harnstoffbehälter nicht wie gesetzlich vorgeschrieben funktioniert“, begründete der Toyota-Sprecher diese Maßnahme mit der internen Kennung „CI22-034“. Für den Tausch des Adblue-Tanks sei etwas mehr als 45 Minuten vorgesehen.

Während dieser Rückruf vom KBA bislang weder für Toyota noch für die drei Stellantis-Fabrikate veröffentlicht wurde, kündigt Flensburg für die größeren Transporter Citroën Jumper (Foto), Opel Movano und Peugeot Boxer ein anderes Problem mit dem Harnstofftank an. Etwa 1.800 in diesem Jahr im April und Mai gebaute Modelle warnen die Insassen nicht vor einem niedrigen Adblue-Füllstand, so „dass bei leerem Adblue-Tank der Wagen nicht mehr gestartet werden kann“. Diese Rückrufe firmieren unter den Herstellerkürzeln „KCX“ (Opel), „MB9“ (Peugeot) und „JKM“ (Citroën).

Nachtrag 28.12.:

Der betroffene Produktionszeitraum bei der oben erwähnten Peugeot-Aktion „MBM“ lautet 30.1.2020 bis 21.1.2022. Kunden können im Internet überprüfen, ob ihr Fahrzeug vom Rückruf betroffen ist.

Nachtrag 9.1.2023:

Inzwischen liegen die KBA-Angaben zu Opel bzgl. der fehlerhaften Verlegung der Kraftstoffleitung vor. Die Aktion „KCH“ umfasst demnach weltweit rund 21.600 Vivaro und Zafira Life, davon 6.855 in Deutschland.

Nachtrag 9.2.:

Der Toyota-Rückruf „CI22-034“ ist laut KBA weltweit für 3.619 Exemplare des Proace vorgesehen. Der Opel-Rückruf aus gleichem Grund läuft unter dem Code „KDH“ für insgesamt 6.331 Vivaro, Vivaro life und Zafira life, davon 3.417 bei uns. Bei Peugeot lautet der Aktionscode für 4.210 Expert und Traveller (718 in D) „KPK“, bei Citroën „HUL“. Vom Jumpy bzw. Spacetourer sind den Angaben zufolge 4.896 Einheiten betroffen, wovon 1.491 im Inland gemeldet sind.

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