Umparken im Kopf geht ohne Abschleppwagen

Warum der Mensch weder zu kindisch für die Nutzung des autonomen Fahrzeugs noch für den motorisierten Individualverkehr insgesamt ist.

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Bild: Pixabay / edbo23, CC0 Creative Commons

„Der Mensch ist noch zu kindisch für autonomes Fahren“, titelte die „SZ“ gestern und verlinkt auf zahlreiche Videos, die diese These beweisen sollen. Induktion nennt der Philosoph diese Form des Erkenntnisgewinns: Aus Einzelfällen wird eine Theorie abgeleitet.

Dann machen wir doch mal weiter: Aufrufe zum freiwilligen Fahrzeugverzicht bei hohen Stickoxidbelastungen in Innenstädten? Blieben bislang fruchtlos. Anderes Kaufverhalten nach dem Abgasskandal? Der gestern veröffentlichte DAT-Report zeigt: Allenfalls ein paar Prozent mehr Ottomotor.

Elektroauto? „Erst bei 1.000 km Reichweite und einem lückenlosen Versorgungsnetz mit regenerativer Energie“, sagt der Verbraucher mit eigenem Garagenstellplatz, der pro Tag im Schnitt 50 km zurücklegt. Unfall auf der anderen Straßenseite? Handy raus und ab damit auf Youtube. These: „Der Mensch ist zu kindisch für den motorisierten Individualverkehr.“

Oder doch nicht? Ich als Frühstücksphilosoph bevorzuge die Deduktion: Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen. Als Verbraucher ist er mündig und hat Anspruch auf Transparenz, um komplexe Themen einschätzen zu können (übrigens die Grundidee dieses Blogs). Er muss  zumindest als Volljähriger aber auch mit den Konsequenzen seines Verhaltens leben. Für das „Umparken im Kopf“ mag vielleicht das eine oder andere Mal etwas Starthilfe nötig sein, aber wir kommen ohne Abschleppwagen aus.

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