US-Rückruf von Honda für fast 1,7 Millionen Fahrzeuge

Die wichtigsten Antworten zu einer großen Rückrufaktion wegen Problemen mit der Lenkung, die in Übersee die Herstellercodes "SJS", "MJU", "QJT" und "VJV" trägt.

Ein weißer Honda Civic Type R steht 2022 auf einer Rennstrecke.
Bild: Honda Motor Europe Ltd.

Honda hat in den USA eine großangelegte Rückrufaktion gestartet, die insgesamt für 1.693.199 Fahrzeuge vorgesehen ist. Es handelt sich um mehrere Baureihen und Modelljahre zwischen 2021 und 2025. Dies hat die US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) kürzlich vermeldet.

Welche Fahrzeuge sind betroffen?

Die Rückrufaktion betrifft eine Vielzahl an Honda-Modellen, darunter:

  • Civic (Vier- und Fünftürer der Modelljahre 2022-2025) – inkl. abgebildetem Type R und Hybridversion.
  • CR-V (2023-2025) – sowohl die Benzin- als auch die Hybrid- und Wasserstoffvarianten
  • HR-V (2023-2025).

Insgesamt geht es um unterschiedliche  Produktionsphasen zwischen dem 9. Februar 2021 und 17. September 2024.

Was ist das Problem?

Der Rückruf wird aufgrund eines Defekts in der Lenkung notwendig, genauer gesagt im Lenkgetriebe. Ein mangelhaftes Bauteil kann zu erhöhter Reibung im Lenkmechanismus führen. Dies kann die Lenkung schwergängig machen, was das Risiko eines Unfalls deutlich erhöht. Honda berichtet der NHTSA zufolge, dass betroffene Fahrer möglicherweise ein ungewöhnliches Geräusch oder ein „klebriges“ Gefühl beim Lenken wahrnehmen könnten. Diese Anzeichen seien Warnsignale, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Warum tritt das Problem auf?

Die Ursache liegt laut der Behördenmeldung in einem Produktionsfehler des Zulieferers Hitachi Astemo. Ein unsachgemäß hergestelltes Schneckenrad im Lenkgetriebe kann durch Hitze und Feuchtigkeit während des Betriebs aufquellen. Dadurch reduziert sich die Dicke des Fettfilms zwischen Schneckenrad und -getriebe. Darüber hinaus wurde die Federvorspannung des Schneckenrads unzulässig hoch eingestellt, wodurch sich die Gleitkraft zwischen den Bauteilen erhöht. Infolge der verringerten Fettfilmdicke und der erhöhten Gleitkraft steigt die Reibung zwischen Schneckenrad und Schneckengetriebe, was letztlich zu einer schwergängigeren Lenkung führt.

Welche Gefahren drohen?

Eine schwergängige Lenkung erhöht das Risiko, die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren – insbesondere bei plötzlichen Lenkbewegungen oder Notmanövern. Laut Honda gab es bisher keine Unfälle oder Verletzungen in Zusammenhang mit diesem Defekt, obwohl bereits über 10.000 Garantieansprüche gemeldet wurden.

Was wird Honda tun?

Der Rückruf startete den Rückruf offiziell mit der Benachrichtigung der Händler am 4. Oktober. Honda hat angekündigt, alle betroffenen Fahrzeughalter per Post zu informieren. Ab dem 18. November können Besitzer in den USA ihre Fahrzeuge zu autorisierten Honda-Händlern bringen. Dort wird die betroffene Lenkung kostenlos repariert. Konkret wird die Feder im Lenkgetriebe durch ein verbessertes Bauteil ersetzt und die Schmierung der beweglichen Teile optimiert. Honda gibt an, dass die Reparaturmaßnahme für die meisten Fahrzeuge in kurzer Zeit durchgeführt werden kann. Die internen Aktionscodes für den Rückruf lauten „SJS“, „MJU“, „QJT“ und „VJV“.

Was sollten Kunden in Deutschland beachten?

Noch ist nicht klar, ob eine Rückrufaktion auch in Europa geplant ist. Eine Anfrage hierzu an die deutsche Pressestelle läuft. Wenn Sie eines der betroffenen Modelle fahren, sollten Sie aufmerksam auf ungewöhnliche Geräusche oder eine schwergängige Lenkung achten und bei Problemen so schnell wie möglich einen Honda-Betrieb kontaktieren.

Über Niko Ganzer 1817 Artikel
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