Unabhängig vom schrecklichen Busunglück gestern auf der A9 bei Münchberg ist es ein Anliegen dieses Blogs, auch bei Omnibusmängeln mehr Transparenz herzustellen. Für das verunglückte Fahrzeug, nach Informationen des internationalen Bustouristik Verbands RDA handelte es sich um ein Modell des niederländischen Herstellers VDL Bova, lag nach aktuell vorliegenden Infos kein Rückruf vor.
Im abgelaufenen Monat gab es nach Kenntnisstand von „Kfz-Rueckrufe.de“ aber zwei Warnhinweise des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) zu anderen Reisebussen, einer davon wegen Brandgefahr. Für den Mercedes-Benz Travego (oberes Fahrzeug im Bild) der Daimler-Tochter Evobus meldet die Behörde Kurzschlussgefahr an nicht näher definierten Leitungen. Hier droht im schlimmsten Fall ein Brand. Ursache ist ein fehlender Kantenschutz, so dass die Leitungen aufscheuern könnten. Betroffen sind Modelle aus dem Produktionszeitraum August 2014 bis Februar 2017.
Der zweite Rückruf betrifft den Doppeldeckerbus Neoplan Skyliner (unteres Fahrzeug im Bild) von MAN. Hier besteht die Gefahr aber nicht für die Businsassen sondern für Fahrzeuge hinter dem Bus. Die obere Heckklappe kann laut KBA während der Fahrt in den Verkehrsraum fallen, weil sich ein Haltebolzen lösen könnte. Es geht um Modelle aus dem Produktionszeitraum April 2015 bis März 2017.
Leider gaben beide Hersteller bislang grundsätzlich keine Auskünfte zu Rückrufaktionen. Eine weitere Anfrage läuft allerdings. Wie viele Fahrzeuge wegen der Probleme (noch) in die Vertragswerkstätten müssen und wie die Abhilfemaßnahme genau aussieht, bleibt also im Dunkeln. Es ist davon auszugehen, dass in beiden Fällen die fehlenden bzw. fehlerhaften Bauteile ersetzt werden. Abzuwarten bleibt, ob das gestrige Ereignis dazu führt, künftig Angaben zu erhalten, die über die Behördenmitteilung hinausgehen.
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