Zwei Scania-Rückrufe sind laut einem Sprecher der Deutschland-Zentrale bei uns weitgehend abgearbeitet. Details, die über die Behördeninfos hinausgehen, mochte er nicht übermitteln. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) meldete im vergangenen Dezember die Aktion mit dem internen Herstellercode „RC220701“ und im Januar die Maßnahme „RC220804“. In beiden Fällen werden die Baureihen L, P, G, R und S als betroffen genannt und damit quasi das komplette Produktportfolio.
Der erstgenannte Rückruf wird wegen eines möglichen Verlusts der Lenkfähigkeit fällig. „Das Kugelgelenk kann sich von der Spurstange lösen“, warnt das KBA in seinem Datenbankeintrag. Weltweit etwas über 5.000 im ersten Halbjahr 2021 gebaute Trucks benötigen eine Prüfung der beiden Enden der Spurstangenverbindung. „Wenn Steckplätze fehlen, muss die Spurstange erneuert werden“, kündigt die Behörde an.
„Die Mutter für den Gabelflansch muss erneuert und mit dem korrekten Drehmoment auf eine neue Art und Weise angezogen werden“, lautet die Arbeitsanweisung an die Vertragswerkstätten beim zweiten Rückruf. Die Rede ist von der Befestigungsmutter des Verbindungsflansches zwischen der Antriebswelle und der Hinterachse. Die Mutter kann sich laut einer Meldung französischer Behörden selbst abschrauben, da die Verbindungskraft nicht ausreicht, wenn die Mutter auf die Endgabel gelegt wird.
Dies kann zu einem Ölleck, zu Schäden an der zentralen Mechanik oder zu einem Lösen der Antriebswelle führen. Dadurch besteht laut KBA vor allem „Gefahr für den nachfolgenden Verkehr“. Ein Schadenereignis „mit Unfallfolge oder Personenschäden“ ist aktenkundig. Der Mangel kann bei insgesamt knapp 2.000 Lkw aus dem Produktionszeitraum 28. März bis 6. September 2022 auftreten. Für Deutschland weist die Behörde 245 betroffene Fahrzeuge aus. Beim ersten Rückruf sind es 443.
Be the first to comment