Für den Mercedes Sprinter liegen neue Rückrufmeldungen der Behörden vor. Die erste stammt von Mitte Oktober. Bei den Modelljahren 2018 und 2019 (gebaut bis einschließlich Juni dieses Jahres) ist möglicherweise die Schraubverbindung am Motorhaubenschloss nicht richtig angezogen. Bei hoher Fahrzeuggeschwindigkeit könnte sich in Verbindung mit starkem Wind und schlechten Straßenzuständen die Motorhaube während der Fahrt öffnen, erklärte ein Sprecher der Daimler-Nutzfahrzeugsparte auf Anfrage.
Die Vertragswerkstatt prüft daher das Drehmoment der Befestigungsschrauben des Motorhaubenschlosses an knapp 11.500 Fahrzeugen hierzulande. Gegebenenfalls zieht sie die Schrauben fest oder ersetzt fehlende. Dies dauert laut dem Sprecher weniger als 30 Minuten. Die Maßnahme mit dem internen Aktionscode „VS3HAUBOSS (8892252)“ ist weltweit für 52.000 Exemplare der aktuellen Modellplattform 907 bzw. 910 (VS30, Foto) vorgesehen.
Bereits Ende August meldete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) für bestimmte luftgefederte Fahrzeuge der Vorgänger-Plattform 906 (NCV3) eine „thermische Überlastung“ des Sicherungsträgers des Kompressors an der Luftfederung und der zugehörigen elektrischen Leitungen. Hierdurch besteht bei Transportern aus dem Bauzeitraum 2. September 2009 bis 31. August 2018 Brandgefahr.
Von den weltweit 7.306 Exemplaren, die der Rückruf mit dem internen Code „NC3LUFESI (3294153)“ umfasst, sind 3.266 in Deutschland registriert. An ihnen sind eine Entfernung der spezifischen Sicherung der Luftfederung und ein Austausch einzelner Leitungen gegen eine Variante mit größerem Querschnitt vorgesehen. Hierfür sind laut dem Konzernsprecher zwei Stunden eingeplant.
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