Für den VW Passat stehen aktuell zwei Rückrufe an. Die Aktion für die Bremsanlage ist zwar die kleinere, betrifft aber neben dem Mittelklasse-Bestseller auch noch die Baureihen Arteon und Tiguan (jeweils Zweiliter TDI und TSI), sowie den Golf GTI, R und R Variant. In Summe geht es um 295 Exemplare in Deutschland, was ein knappes Drittel des weltweiten Umfangs der Aktion „46H4“ ausmacht. Sie sieht einen etwa 1,5 Stunden dauernden Tausch der Bremsscheiben an den zwischen 19. und 23. Januar 2018 gebauten Fahrzeugen vor.
„Die Bremsscheiben an den betroffenen Fahrzeugen erreichen nicht die vorgeschriebene Wandstärke“, begründete ein Konzernsprecher den Rückruf. Schuld sei ein Fehler im Gießprozess beim Lieferanten. Eine thermomechanische Überbelastung der Bremsscheibe könne im ungünstigen Fall eine Rissbildung an der Bremsscheibe zur Folge haben. Dies könne die Bremswirkung reduzieren und den Bremsweg „deutlich verlängern“. Der Warnhinweis des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) spricht außerdem noch von einer Bruchgefahr der Bremsscheiben.
Nur den Passat betrifft Rückruf „72H7“ für weltweit 7.800 Einheiten aus dem Fertigungszeitraum Februar und März 2018, davon ca. 1.950 Fahrzeuge in Deutschland. „Durch einen Fehler im Spritzgussprozess beim Lieferanten, kann der Haltebügel an der Kopfstützenführungshülse schadhaft ausgeführt sein. Bei einigen Teilen kann deshalb die geforderte Kopfstützenauszugskraft nicht sicher erreicht werden. Im Crashfall könnte dies zu einem Bauteilversagen und zu einer Gefährdung der Insassen führen“, erklärte der Sprecher.
Für den Austausch der Kopfstützenführungshülse sind 45 Minuten vorgesehen. In welchem Zusammenhang dieser Rückruf mit der Aktion „72H5“ steht, ließ der Sprecher unbeantwortet. Schon im Mai gab es an weltweit über 16.000 Passat, Golf, Touran und Caddy aus dem gleichen Bauzeitraum einen solchen Tausch.
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